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Sonntag, 08.09.2024

Indonesien: Zeichen des Dialogs - Aufruf zum Einsatz gegen Gewalt und Umweltzerstörung

Jakarta: Feierlichen Unterzeichnung der "Erklärung von Istiqlal" durch Großimam Nasaruddin Umar und Papst Franziskus

Jakarta (KNA) Das Zelt vor der Istiqlal-Moschee in Jakarta ist ganz in den indonesischen Nationalfarben Rot und Weiß gehalten, gesprochen wird in der Landessprache - und auf Italienisch. Die zur feierlichen Unterzeichnung der "Erklärung von Istiqlal" durch Papst Franziskus und Großimam Nasaruddin Umar geladenen Gäste tragen bunte Batikkleidung.

Batik - abgeleitet vom javanischen "mbatik" (mit Wachs schreiben) - ist in Indonesien ein Ausdruck des Nationalstolzes. Franziskus indes ist in seiner weißen Soutane erschienen - wie auch der Großimam ganz in Weiß gekleidet ist. Die Farbe des Lichts ist an diesem Donnerstag nicht das einzige verbindende zwischen den beiden Religionsführern.

In ihrer gemeinsamen Erklärung rufen sie zum Einsatz gegen Gewalt und Umweltzerstörung auf. Kriege und Konflikte würden leider in vielen Fällen durch eine Instrumentalisierung von Religion genährt. Auch die weltweite Umweltkrise sei zu einem Hindernis für das Zusammenleben der Völker geworden. Religion müsse vor diesem Hintergrund die Würde jedes Menschen fördern und schützen. "Da es eine einzige globale Menschheitsfamilie gibt, sollte der interreligiöse Dialog als wirksames Instrument zur Lösung lokaler, regionaler und internationaler Konflikte anerkannt werden", heißt es in dem Dokument.


Ein weiteres Symbol des Miteinanders ist die neue Unterführung, die Indonesiens riesige Nationalmoschee Istiqlal mit der deutlich kleineren katholischen Kathedrale Mariä Himmelfahrt auf der anderen Straßenseite verbindet. Allerdings beließ es der gesundheitlich beeinträchtigte Franziskus, der auf einen Rollstuhl angewiesen ist, bei einem Blick auf den Eingang des "Tunnels der Freundschaft".

Unterstützt wird der von Papst und Großimam unterzeichnete Appell neben Katholiken und Muslimen auch von Buddhisten, Hindus, Protestanten sowie Vertretern des Konfuzianismus. Sie alle gehören den durch die Verfassung offiziell anerkannten Glaubensgemeinschaften an.




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