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Donnerstag, 05.05.2022

ZMD bei den politischen Iftars bei der CDU und Bundesminister Özdemir

Während die CDU-Berlin auf eine lange Tradition jährlicher Einladungen zum Fastenbrechen zurückblickt, lud erstmalig ein Bundesminister zum Iftar ein

Seit 1995 gehört Kurt Wansner (74) dem Berliner Abgeordnetenhaus an. Der CDU-Politiker aus Kreuzberg, der in dieser Wahlperiode Alterspräsident des Parlaments ist, kam vor vielen Jahren auf den Gedanken, die CDU-Fraktion des Berliner Landtags lädt zum Iftar ein. Er setzte die Idee auch um. Kurt Wansner kann daher schon auf eine „lange Tradition verweisen, die mittlerweile fest in der Bundeshauptstadt verankert ist“.

In diesem Ramadan konnte der Abgeordnete wieder viele Gäste aus den Reihen der Moscheegemeinden, Verbänden, Botschaften und Politik zum Iftar begrüßen. „Zweimal mussten wir Corona-bedingt den so sehr geschätzten Iftar absagen. Umso schöner ist es jetzt doch, dass wir uns persönlich endlich wieder treffen dürfen“. Kai Wegner, Landesvorsitzender der CDU Berlin und Vorsitzender der CDU-Fraktion, betonte: „Kurt Wansner gebührt großer Dank, dass er einst die Idee zum Iftar gehabt hatte. Berlin ist der ideale Ort dafür. Wir sind eine bunte Stadt, alle Religionen, alle Nationen sind in Berlin zu Hause“.

Am 28. April fand auf Einladung von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (GRÜNE) das Fastenbrechen in seinem Hause in Berlin-Mitte statt. Neben dem ZMD waren u.a. Marlene Thieme, Präsidentin der Welthungerhilfe; Jochen Brühl, Vorsitzender der „Tafel Deutschland e. V.“; Hermann Klaus Färber, CDU-Bundestagsabgeordneter und Vorsitzender des Ausschusses für Ernährung und Landwirtschaft; Lamya Kaddor, Bundestagsabgeordnete (GRÜNE); Rabbiner Yehuda Teichtal; Shermin Langhoff, Intendantin des Maxim-Gorki-Theaters in Berlin und Tanju Doganay; CEO von NOURENERGY, beim Iftar im Bundeslandwirtschaftsministerium zu Gast.

Cem Özdemir teilte mit, er habe lange überlegt, ob man „in Zeiten eines sinnlosen Krieges, mitten in Europa“ überhaupt zum Iftar einladen solle. Am Ende habe man sich für dieses Iftar-Veranstaltung entschieden, zumal die geladenen Gäste Vorträgen zuhören durften von Vertretern der Welthungerhilfe und der Tafel. Der Bundeslandwirtschaftsminister wies auch darauf hin, dass ein großer Rückgang der Weizenernte in der Ukraine, einem der Haupterzeugungsländer dieser Getreideart, zu einer Verteuerung für zahlreiche Lebensmittel weltweit führt. Einige Länder werden dann kaum noch in der Lage sein, Weizen importieren zu können. Deutschland ist dann mit anderen wohlhabenden Ländern dazu aufgerufen, den schwachen und armen hilfreich zur Seite zu stehen.

Cem Özdemir sagte auch: „Die Fastenzeit ist eine Zeit der Besinnung“ und sie drückt das „Verhältnis des Menschen zu Gott und das Verhältnis von Mensch zu Mensch aus“.

Halten wir also fest und weisen nochmals darauf hin: 1949 gründete man die Bundesrepublik Deutschland. 73 Jahre brauchte es, ehe ein amtierender Bundesminister erstmals zum Iftar eingeladen hatte. Ein altes Sprichwort lautet ja auch: „Gute Ding will Weile haben“.




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