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Mittwoch, 13.04.2022

Die großen Kirchen gratulieren Muslimen zum Ramadan

Durch Fasten „unser Herz für die Schwachen und Notleidenden öffnen, einander als Geschwister annehmen und nach wahrem Frieden streben“ - ZMD dankt den Kirchen

Bonn (KNA/Eigene) Annette Kurschus, Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), übermittelte ihre Glückwünsche zum diesjährigen Fastenmonat Ramadan: „Ich habe großen Respekt vor allen Menschen, die wie jetzt im Monat Ramadan ihren religiösen Geboten und Regeln folgen, um daraus Kraft zu schöpfen, sich für ein friedliches und gerechtes Zusammenleben einzusetzen.“

Insbesondere mit Blick auf den Ukraine-Krieg hob Kurschus hervor, dass die Nähe zu Gott zu Barmherzigkeit und Wohltätigkeit gegenüber anderen inspiriert und dazu animiert, Menschen, die vor Krieg fliehen, aufzunehmen und Schutz zu gewähren.

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, hat ebenfalls muslimischen Gläubigen in Deutschland seine Grüße zum Fastenmonat Ramadan ausgerichtet. Vor dem Hintergrund der menschgemachten Gewalt und Zerstörungen in der Ukraine sei das Fasten ein gemeinsamer Weg von Christen und Muslimen, "mit der Versuchung der menschlichen Selbsterhöhung umzugehen", erklärte Bätzing.

Das Fasten helfe zudem, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, sagte der Limburger Bischof weiter: "auf die Gewissheit, dass wir Gottes Geschöpfe sind und seiner Barmherzigkeit bedürfen". Auch in Zeiten der Pandemie und des Krieges seien in Deutschland so "zahlreiche Leuchttürme der Solidarität und Hilfsbereitschaft" zu sehen. Es handele sich "um Beispiele tatkräftiger Nächstenliebe, die Menschen unterschiedlicher Hintergründe miteinander verbinden und die Anlass zur Hoffnung geben", betonte Bätzing.

Deutschland und die Welt bräuchten das geschwisterliche Engagement von Juden, Christen und Muslimen ebenso wie von allen Menschen guten Willens, fügte der Bischofskonferenz-Vorsitzende hinzu. Das werde gerade in diesem Jahr deutlich, in dem es eine zeitliche Überschneidung jüdischer, christlicher und muslimischer Fastentage gebe. "Die verbindenden Wurzeln unserer religiösen Traditionen werden uns dadurch noch einmal in Erinnerung gerufen", so Bätzing. Das Fasten gebe den Gläubigen die Möglichkeit, ihre Beziehung zu Gott und den Mitmenschen zu überprüfen und lehre, ein Leben in Demut und Dankbarkeit zu führen. "Mit einer solchen Haltung können wir unser Herz für die Schwachen und Notleidenden öffnen, einander als Geschwister annehmen und nach wahrem Frieden streben."

Auch der Zentralrat der Juden reihte sich in die Gratulationsbekundungen ein und wünschte allen Muslimen einen gesegneten Fastenmonat.

Mit diesen Grußbotschaften setzt sich die seit Jahren bewährte Tradition der großen Kirchen und Religionsgemeinschaften fort, den Muslimen jährlich zum Ramadan zu gratulieren. Aiman Mazyek, ZMD-Vorsitzender, bekundet dazu seine Wertschätzung: „Ich danke hierfür ausdrücklich, sie alle werben so für unsere freiheitliche Demokratie und den Frieden und Zusammenhalt in unserer Gesellschaft“.



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