islam.de
islam.de » Newsinternational
Dienstag, 21.05.2019

Wieder wird über ein Kopftuchverbot vor den Wahlen diskutiert. Vorsitzender des ZMD Aiman Mazyek stellt sich den Fragen im Interview
Wieder wird über ein Kopftuchverbot vor den Wahlen diskutiert. Vorsitzender des ZMD Aiman Mazyek stellt sich den Fragen im Interview

ZMD-Vorsitzender Aiman Mazyek nennt erneute Kopftuchverbotsdiskussion "absurd"

Verbot ist rechtlich nicht durchsetzbar wegen Verfassung - Islamisch gibt es kein Kopftuchgebot für Kinder - Verbotsdiskussion helfen am Ende Rechtspopulisten und führt zur weiteren Ausgrenzung/Abwertung von Muslimen

Nachdem im österreichischen Parlament mehrheitlich für ein Kopftuchverbot für Mädchen an Grundschulen abgestimmt wurde, thematisieren deutsche Parteien vor den EU-Wahlen dieses Verbot und öffnen abermals damit diese Symboldebatte.

ZMD-Vorsitzender Aiman Mazyek kritisierte gegenüber Inforradio RBB diese „Symboldebatte“ als „absurd“ und „peinlich“, weil nun zum „gefühlt tausendsten Male“ diese Debatte angefacht wird. Seit 20 Jahren so Mazyek, diskutiert man schon über Kopftuchverbote, wo andere Länder schon weiter sind und gelassener damit umgehen.

CDU-Chefin Kramp-Karrenbauer befürworte die Diskussion und sagte, dass das Tragen eines Kopftuchs für Mädchen in Grundschulen und Kindergärten nichts mit Religion oder der Religionsfreiheit zu tun hätte.

Der Deutsche Lehrerverband argumentierte sogar, dass es integrationsfeindlich sei. Islamisch gibt es keine Anleitung für das Tragen eines Kopftuches für Mädchen. Klar ist vor allem Mazyek in der Frage welches Ziel dahinter stecke, denn diese Debatten würden „speziell vor Wahlen“ angesprochen, um jagt auf Wählerstimmen zu machen.

Fatal ist das Signal, was mit solche Verbotdiskurse  bezweckt wird, nämlich die „…Ausgrenzung von Musliminnen und Muslimen" so Mazyek weiter. "Es geht leider nicht um die Debatte über Diversität unserer Gesellschaft auch in religiösen Fragen und es geht leider nicht um das Selbstbestimmungsrecht der Frau. Wer erwachsen ist und Kopftuch tragen will, der soll das auch tun."

Zum Schluss macht der ZMD-Vorsitzende nochmals deutlich, dass die hiesige Verfassung die freie religiöse Ausübung garantiere, welche demnach einer muslimischen Frau die Freiheit ein Kopftuch zu tragen oder nicht zu lassen hat.
Solche Verbote würden nur den Rechtspopulisten in die Hände spielen.


Link zum Interview: https://www.nwzonline.de/kommentare-der-redaktion/freie-entscheidung_a_50,4,3241406181.html


Link zum ZDF Beitrag: https://www.zdf.de/nachrichten/heute-plus/videos/kopftuchverbot-fuer-kinder-100.html 



Ähnliche Artikel

» NRW kassiert verfassungswidriges Kopftuchverbotsgesetz
» Eingriff in die Relgionsfreiheit
» Erste Politikerin mit Kopftuch in der Europäischen Union
» Berlins Justizsenator will Lehrerinnen Kopftuch nun doch erlauben
» ZMD stellt u.a. Strafanzeige in Sachen Wahlbehinderung in Bergheim-Kenten

Hintergrund/Debatte

Extreme bis extremistische Einstellungen in Deutschland auf dem Vormarsch mit Spiegelung in der Politik und Medien
...mehr

Langes KNA-Interview: Der neue Vorsitzende des Zentralrats der Muslime über sein Amt
...mehr

Bochum ehrt Ahmed Aweimer zum 70. Geburtstag
...mehr

Aiman Mazyek kommentiert das Verbot der Imam Ali Moschee: "Blaue Moschee - Islamisches Zentrum in Hamburg
...mehr

Medienanalyse: Rassismus in Medien, Recht und Beratung
...mehr

Alle Debattenbeiträge...

Die Pilgerfahrt

Die Pilgerfahrt (Hadj) -  exklusive Zusammenstellung Dr. Nadeem Elyas

88 Seiten mit Bildern, Hadithen, Quran Zitaten und Erläuterungen

Termine

Islamische Feiertage
Islamische Feiertage 2019 - 2027

Tv-Tipps
aktuelle Tipps zum TV-Programm

Gebetszeiten
Die Gebetszeiten zu Ihrer Stadt im Jahresplan

Der Koran – 1400 Jahre, aktuell und mitten im Leben

Marwa El-Sherbini: 1977 bis 2009