Verbot ist rechtlich nicht durchsetzbar wegen Verfassung - Islamisch gibt es kein Kopftuchgebot für Kinder - Verbotsdiskussion helfen am Ende Rechtspopulisten und führt zur weiteren Ausgrenzung/Abwertung von Muslimen
Nachdem im österreichischen Parlament mehrheitlich für ein Kopftuchverbot für Mädchen an Grundschulen abgestimmt wurde, thematisieren deutsche Parteien vor den EU-Wahlen dieses Verbot und öffnen abermals damit diese Symboldebatte.
ZMD-Vorsitzender Aiman Mazyek kritisierte gegenüber Inforradio RBB diese „Symboldebatte“ als „absurd“ und „peinlich“, weil nun zum „gefühlt tausendsten Male“ diese Debatte angefacht wird. Seit 20 Jahren so Mazyek, diskutiert man schon über Kopftuchverbote, wo andere Länder schon weiter sind und gelassener damit umgehen.
CDU-Chefin Kramp-Karrenbauer befürworte die Diskussion und sagte, dass das Tragen eines Kopftuchs für Mädchen in Grundschulen und Kindergärten nichts mit Religion oder der Religionsfreiheit zu tun hätte.
Der Deutsche Lehrerverband argumentierte sogar, dass es integrationsfeindlich sei. Islamisch gibt es keine Anleitung für das Tragen eines Kopftuches für Mädchen. Klar ist vor allem Mazyek in der Frage welches Ziel dahinter stecke, denn diese Debatten würden „speziell vor Wahlen“ angesprochen, um jagt auf Wählerstimmen zu machen.
Fatal ist das Signal, was mit solche Verbotdiskurse bezweckt wird, nämlich die „…Ausgrenzung von Musliminnen und Muslimen" so Mazyek weiter. "Es geht leider nicht um die Debatte über Diversität unserer Gesellschaft auch in religiösen Fragen und es geht leider nicht um das Selbstbestimmungsrecht der Frau. Wer erwachsen ist und Kopftuch tragen will, der soll das auch tun."
Zum Schluss macht der ZMD-Vorsitzende nochmals deutlich, dass die hiesige Verfassung die freie religiöse Ausübung garantiere, welche demnach einer muslimischen Frau die Freiheit ein Kopftuch zu tragen oder nicht zu lassen hat. Solche Verbote würden nur den Rechtspopulisten in die Hände spielen.