islam.de
islam.de » Newsnational
Donnerstag, 07.03.2019

Innenministerium plant Sprachvoraussetzungen für Geistliche aus dem Ausland

ZMD und Deutsche Bischofskonferenz äußern sich kritisch zu den Vorschlägen

Berlin - Geistliche aus dem Ausland müssen zukünftig deutsche Sprachkenntnisse vorweisen können, bevor sie in Deutschland tätig werden. Das zumindest plant die Regierung und fordert eine entsprechende Änderung der Einreisebestimmungen. Ein Sprecher der Regierung sagte dazu: „Es geht jetzt darum, welches Sprachniveau nachgewiesen werden muss“. Auch wenn der Fokus sich im Speziellen auf die islamischen Prediger gelegt wird, sind sowohl christliche als auch jüdische Geistliche davon betroffen.

Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland Aiman Mazyek, sieht es grundsätzlich „…positiv, wenn alle Geistlichen, die in Deutschland tätig sind auch alle Deutsch können. Am besten organsiert man dies mit allen betroffenen Gemeinden, also mit den jüdischen, den christlichen und muslimischen u.a. Religionsgemeinschaften. Der Staat kann Hilfeleistungen anbieten. Dabei ist die religionsverfassungsrechtlich garantiete Selbstbestimmung der Gemeinschaften zu berücksichtigen. Eine besondere Behandlung nur einer Gemeinschaft kann und darf es dabei nicht geben. Wichtig ist, dass die Versorgung der Muslime in Deutschland in den Gemeinden mit den religiösen Diensten, die sie brauchen und nachfragen, gewährleistet ist. Wir brauchen kompetente und authentische Imame in den Gemeinden. Denn eine durch restriktive Handhabung solcher Regelungen geschaffene Lücke in den Gemeinden würde den falschen Akteuren in die Hände spielen" sagte er.

Die deutsche Bischofskonferenz betrachtet diese Änderung der Einreisebestimmungen jedoch mit einer starken Skepsis. „Unseres Erachtens sollte zum Zeitpunkt der Einreise nur eine Sprachkompetenz verpflichtend gemacht werden, die im Herkunftsland realistischerweise in einem überschaubaren Zeitraum erworben werden kann“ sagte der Sprecher der deutschen Bischofskonferenz Matthias Kopp, fügte jedoch hinzu, dass die Sprachkompetenz von Mitarbeitern aus dem Ausland dennoch den deutschen Bischöfen von großer Bedeutung ist.



Ähnliche Artikel

» Prinz Charles als „Verteidiger von Glauben“
» Erschreckender Anstieg: Fremdenfeindliche -und islamfeindliche Straftaten haben um 23 Prozent zugenommen
» Islam staatlich kontrollieren? – Neue Entwicklungen zu Imamausbildung und Religionsunterricht
» Weil der NSU-Terror Deutschlands 11. September ist, brauchen wir endlich einen jährlichen Anti-Rassismusbericht – Gegen Verdrängung und Bagatellisierung von Menschenfeindlichkeit in unserer Gesellschaft - Aiman A. Mazyek
» "Ich bin heute mit all den Muslimen, die ich ins Herz geschlossen habe..." - Ein Aufruf an Imame in Sachsen

Hintergrund/Debatte

Jahresbericht des Deutschen Instituts für Menschenrechte: Jeder Mensch möchte in Würde leben - Für viele Menschen bleiben diese Wünsche unerfüllt – auch in Deutschland
...mehr

Kalifat, Scharia-Polizei und Propagandisten - Von Aiman Mazyek
...mehr

Die Große Moschee in Duschanbe (Tadschikistan) ist das größte Gotteshaus in Zentralasien
...mehr

Film-Besprechung: "In Liebe, eure Hilde" - Dresens neuer Film erzählt eine tragische Geschichte aus der NS-Zeit auf der Berlinale 2024
...mehr

ZMD-Landesverband Rheinland-Pfalz in Staatskanzlei mit anderen muslimischen Religionsgemeinschaften: Kein Generalverdacht und: „Jüdisches und muslimisches Leben sind ein integraler Bestandteile des Landes"
...mehr

Alle Debattenbeiträge...

Die Pilgerfahrt

Die Pilgerfahrt (Hadj) -  exklusive Zusammenstellung Dr. Nadeem Elyas

88 Seiten mit Bildern, Hadithen, Quran Zitaten und Erläuterungen

Termine

Islamische Feiertage
Islamische Feiertage 2019 - 2027

Tv-Tipps
aktuelle Tipps zum TV-Programm

Gebetszeiten
Die Gebetszeiten zu Ihrer Stadt im Jahresplan

Der Koran – 1400 Jahre, aktuell und mitten im Leben

Marwa El-Sherbini: 1977 bis 2009