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Mittwoch, 18.10.2017

Der Genozid hat nie geendet

Rohingya leiden weiter unter Vertreibung und Gewalt in Myanmar - Nach angeblichen Stopp laut Präsidentin Aung San Suu Kyi, Offensive der Armee geht weiter

Einen "uneingeschränkten Zugang" für ausländische Beobachter zu den Siedlungsgebieten der Rohingya in Myanmar fordert Amnesty International. Zudem solle Oberbefehlshaber Min Aung Hlaing dafür sorgen, dass seine Truppen keine weiteren Gräueltaten begehen, so Asien-Expertin Anika Becher am Mittwoch in Berlin. Die Verantwortlichen für Menschenrechtsverletzungen müssten vor Gericht gestellt werden.






Im Teilstaat Rakhine geht die Armee von Myanmar mit brutaler Härte gegen die Rohingya vor. In den vergangenen Wochen flohen mindestens 530.000 Angehörige der muslimischen Minderheit ins benachbarte Bangladesch. Allein am Montag kamen laut Angaben der Caritas 50.000 Flüchtlinge in den Lagern der Stadt Cox's Bazar an.






Amnesty dokumentiert anhand von Augenzeugenberichten, Satellitenbildern sowie Foto- und Videomaterial, dass die Sicherheitskräfte in Myanmar ihre "Gewaltkampagne" gegen die Rohyngia fortsetzen.






Am Dienstag hatte Human Rights Watch bereits Daten veröffentlicht. Demnach gingen seit Ende August mindestens 288 Rohingya-Dörfer im Norden von Rakhine in Flammen auf. Mindestens 66 Dörfer seien nach dem 5. September niedergebrannt worden, also nach dem Tag, an dem laut Staatsrätin Aung San Suu Kyi die Offensive der Armee gegen Rohingya-Rebellen beendet wurde.






Zuletzt hatten auch die EU und die Vereinten Nationen dem Militär eine "systematische gewaltsame Vertreibung" der Rohingya vorgeworfen. Die Armee beschuldigt die Rohingya hingegen, ihre Dörfer selbst in Brand gesetzt zu haben. Armeechef Hlaing warf ausländischen Medien vor, durch eine "Übertreibung der Flüchtlingszahlen Hetze und Propaganda" zu betreiben. Der General gehört zu den mächtigsten Personen in Myanmar. Laut Verfassung unterstehen der Armee die Ministerien für Verteidigung, Inneres und Grenzschutz.




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