islam.de
islam.de » Newsinternational
Freitag, 28.07.2017

Diplomatische Krise zwischen Israel und Jordanien

Umgang Israels mit diesem Vorgang sei provokativ, bedrohe die regionale Sicherheit, fördere den Extremismus und sei "absolut inakzeptabel", so König Abdullah.

Jerusalem (KNA) Ungeachtet der Vermittlung des jordanischen Königs im Tempelberg-Konflikt belastet ein tödlicher Zwischenfall auf dem Gelände der israelischen Botschaft in Amman die Beziehungen zwischen Israel und dem Königreich. Der Botschafts-Wachmann, der vergangenen Sonntag zwei Jordanier erschossen hatte, müsse vor Gericht gestellt werden, verlangte Abdullah II. laut einer Mitteilung des jordanischen Königshofs von Donnerstag.

Der Umgang Israels mit diesem Vorgang sei provokativ, bedrohe die regionale Sicherheit, fördere den Extremismus und sei "absolut inakzeptabel", so Abdullah. Für besondere Irritationen hatten Fotos gesorgt, auf denen Israelis Ministerpräsident Benjamin Netanjahu den aus Amman zurückgekehrten Wachmann umarmt.

Bei einem Streit um eine Wohnungseinrichtung hatte ein jordanischer Handwerker den Botschafts-Wachmann mit einem Schraubenzieher angegriffen und verletzt. Dieser griff daraufhin zur Schusswaffe und erschoss den Handwerker und einen unbeteiligten jordanischen Zivilisten.

Das gesamte israelische Botschaftspersonal wurde daraufhin in die Heimat abgezogen. Laut jordanischen Medienberichten vom Donnerstag würde Amman dem israelischen Botschafter und seinen Mitarbeitern eine Rückkehr erst gestatten, wenn der Wachmann vor Gericht gestellt werde.

Der Fall belaste die Beziehungen Israels zu einem der wenigen Partner, die es in der Region habe und die es dringend brauche, schreiben israelische Kommentatoren. Das geschehe zudem in einer Krisensituation, wo dem für die islamischen Heiligtümer auf dem Tempelberg zuständigen Haschemitischen Königshaus eine Schlüsselstellung zukomme.

Israel und Jordanien hatten 1994 einen Friedensvertrag unterzeichnet; entlang der jordanischen Grenze ist es seither ruhig. König Abdullah II. stehe wegen seiner Kontakte zu Israel intern vor nicht geringen Problemen. Durch die diplomatische Krise würden diese noch verschärft, so die Kommentatoren.




Ähnliche Artikel

» Jordanien macht Israel für Gewalteskalation verantwortlich
» Sizilianischer Bürgermeister bricht Lanze für Muezzine
» Jordanien fordert Ende israelischer Arbeiten am Tempelberg
» Jordanien kritisiert Israels Baupläne nahe der Al-Aksa-Moschee / Haram al-Scharif scharf
» Längste Brücke der Welt von Ägypten nach Saudi-Arabien

Hintergrund/Debatte

Extreme bis extremistische Einstellungen in Deutschland auf dem Vormarsch mit Spiegelung in der Politik und Medien
...mehr

Langes KNA-Interview: Der neue Vorsitzende des Zentralrats der Muslime über sein Amt
...mehr

Bochum ehrt Ahmed Aweimer zum 70. Geburtstag
...mehr

Aiman Mazyek kommentiert das Verbot der Imam Ali Moschee: "Blaue Moschee - Islamisches Zentrum in Hamburg
...mehr

Medienanalyse: Rassismus in Medien, Recht und Beratung
...mehr

Alle Debattenbeiträge...

Die Pilgerfahrt

Die Pilgerfahrt (Hadj) -  exklusive Zusammenstellung Dr. Nadeem Elyas

88 Seiten mit Bildern, Hadithen, Quran Zitaten und Erläuterungen

Termine

Islamische Feiertage
Islamische Feiertage 2019 - 2027

Tv-Tipps
aktuelle Tipps zum TV-Programm

Gebetszeiten
Die Gebetszeiten zu Ihrer Stadt im Jahresplan

Der Koran – 1400 Jahre, aktuell und mitten im Leben

Marwa El-Sherbini: 1977 bis 2009