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Mittwoch, 01.02.2017
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Ditib-Generalsekretär vergleicht Religionsbehörde mit VatikanAlboga: Diyanet fungiere laut Satzung ausschließlich als «Schlichtungsstelle in religiösen Fragen» - innerinstitutionelle Ermittlungen wegen Spionagevorwürfen werden weiter durchgeführtKöln (KNA) In der Debatte über die Verbindungen zwischen dem deutsch-türkischen Moscheeverein Ditib und den Behörden in Ankara hat sich mit Bekir Alboga der Generalsekretär des Verbandes geäußert. In einem Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) nahm Alboga am Mittwoch Bezug auf die Ditib-Satzung.Dort ist festgehalten, dass im Falle von Konflikten, die die Organe des Vereins nicht lösen können, die Beschlüsse des «Obersten Religionsrates des Präsidiums für Religiöse Angelegenheiten, Diyanet» Anwendung finden. Diyanet fungiere laut Satzung ausschließlich als «Schlichtungsstelle in religiösen Fragen», sagte Alboga. «Das Präsidium ist darin eine spirituelle Instanz und ein theologisches Lehramt, wie etwa der Vatikan für die katholische Kirche in Deutschland.» Zugleich unterstrich der Ditib-Generalsekretär, dass das Präsidium in dieser Funktion bisher weder angefragt, noch von sich aus aktiv geworden sei. Die Frage des Verhältnisses von Ditib zu den türkischen Behörden steht im Raum, seit Spitzel-Vorwürfe gegen einzelne Imame des Verbandes laut wurden. Sie sollen Informationen über Anhänger des im US-amerikanischen Exil lebenden Predigers Fethullah Gülen an die türkische Regierung weitergeleitet haben. Die Ditib-Imame werden von Diyanet entsandt. Zum Stand der Aufklärung der Affäre sagte Alboga, Ditib habe «zu keiner Zeit Berichte eingefordert oder verfasst. Auch sind keine Berichte über die Tische der Ditib gegangen oder weitergeleitet worden.» Man bemühe sich weiterhin um Aufklärung, dies brauche aber noch Zeit. «Die entsprechenden innerinstitutionellen Ermittlungen werden wegen ihrer Bedeutsamkeit auf das Gründlichste durchgeführt.» Politiker dringen seit Wochen auf eine schnellere Aufklärung. Der stellvertretende SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich forderte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf, das Thema auch bei ihrem Türkei-Besuch anzusprechen. «Sie muss klarstellen, dass wir nicht dulden können, dass über den muslimischen Dachverband Ditib innertürkische Konflikte nach Deutschland getragen werden», sagte Mützenich dem «Kölner Stadt-Anzeiger» (Mittwoch). Merkel reist am Donnerstag in die Türkei. Die Ditib ist mit rund 900 Gemeinden und 800.000 Mitgliedern der größte islamische Einzelverband in Deutschland. |