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Dienstag, 31.01.2017

Quebec: Sechs Tote nach Terroranschlag auf Abendgebet in Moschee – Viele Verletzte schweben noch in Lebensgefahr

Politiker und Muslime verurteilen Moscheeanschlag in Kanada – ZMD: „Unsere Gebete und Gedanken sind jetzt bei den Opfern und Hinterbliebenen, denen wir unser tiefempfundenes Mitleid aussprechen“

Terroristen haben während des Abendgebets eine Moschee in der ostkanadischen Stadt Québec gestürmt und auf die Gläubigen geschossen. Sechs Menschen sind dabei getötet und acht weitere schwer verletzt worden.

Die Staatsanwaltschaft hat den Attentäter wegen sechsfachen Mordes und fünffachen versuchten Mordes angeklagt. Bei dem mutmaßlichen Täter handelt es sich um einen 27-Jährigen aus einem Vorort Québecs. Nach ersten Erkundungen der Poluzei auf seiner Facebookseite hegte der Angeklagte Sympathien für nationalistisches und rassistisches Gedankengut und ist Fan von Donald Trum und Le Pen.

In der Stellungnahme des Zentralrates der Muslime heißt es: "Wir sind entsetzt über diese menschenverachtende brutale Tat und verurteilen diese aufs Schärfste. In der Vergangenheit war diese Moschee schon mehrfach Opfer von Anschlägen, nun offenkundig mit Todesfolge. Unsere Gebete und Gedanken sind jetzt bei den Opfern und Hinterbliebenen, denen wir unser tiefempfundenes Mitleid aussprechen. Wir glauben: "Von Gott kommen wir und zu Ihm kehren wir zurück" (Koran).

Kanadas Premier Justin Trudeau bezeichnete die Bluttat als „Terroranschlag auf Muslime“ und versprach, die Täter zur Rechenschaft zu ziehen.
Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel hat den Anschlag als „verachtenswerte Tat“ bezeichnet und bekundete dass das Aufbringen von Menschen unterschiedlichen Glaubens gegeneinander, den Terroristen nicht gelingen wird.

In der deutschen Medienberichterstattung waren die Anschlägen auf Muslime kein großes Thema. Man stelle sich den Fall umgekehrt vor, was wäre gewesen, wenn ein mutmaßlicher Muslim ein solches Blutbad beging, wie zuletzt in Frankreich: Erstmeldungen über mehrere Tage mit Sondersendungen am Fließband. Davon war jetzt nichts zu sehen. Keine Überraschung.



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