Historische Tür der Sidi-Yahia-Moschee in Timbuktu restauriert
Zerstörer dieses Weltkulturerbes müssen sich sich derzeit vor dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag (ICC) verantworten
In Timbuktu im Norden Malis kann ab sofort wieder die historische Tür der Sidi-Yahia-Moschee bestaunt werden. Das berichtet der Sender Radio France Internationale (RFI) am Dienstag. Muslimische Extremisten hatten die Tür während ihrer Besatzung 2012 schwer beschädigt.
Gut vier Jahre nach dem Ende der Besatzung wurde das Artefakt mehrere Monate lang restauriert und schließlich zurück nach Timbuktu gebracht. Laut Vize-Bürgermeister Drawi Assekou Maiga ist sie ein wichtiges Symbol für die Stadt und ihre Bewohner.
Nach einer Tuareg-Rebellion und einem Staatsstreich im März 2012 hatte die Extremistengruppe Ansar Dine (Verfechter des "Glaubens") Timbuktu besetzt. Einer der Anführer, Ahmad Al Faqi Al Mahdi, der in der Nähe Timbuktus aufgewachsen ist, muss sich derzeit vor dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag (ICC) verantworten. Unter anderem ist er wegen der Zerstörung der Moscheetür angeklagt. Beim Prozessauftakt Ende August hatte er sich schuldig bekannt. Das Urteil wird für kommenden Dienstag (27. September) erwartet.
Die Moschee Sidi Yahia wurde Anfang des 15. Jahrhunderts erbaut und ist eine der drei großen Lehmmoscheen in der historischen Stadt. Seit 1988 gehören sie mit den Mausoleen zum Weltkulturerbe der Unesco. Im 15. und 16. Jahrhundert war die «Stadt der 333 Heiligen», wie Timbuktu auch genannt wird, intellektuelles und religiöses Zentrum Afrikas. An der wichtigsten Route für den Salzhandel gelegen, entstanden zahlreiche Universitäten, Koranschulen, drei bedeutende Moscheen und 16 Mausoleen.
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