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Freitag, 30.09.2016
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"Hidschra - Migration als Herausforderung und Chance" ist das Motto des diesjährigen Tag der offenen Moschee (ToM) - ein Thema mit großer AktualitätZum Tag der Deutschen Einheit öffnen dieses Jahr wieder die Moscheen ihre Türen für zahlreiche Interessierte und BegeisterteDer diesjährige Tag der offenen Moschee am 03.10.16 steht wieder vor der Tür und wie immer stellt sich ein jeder die Frage, was wird das diesjährige Thema sein?Der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) und weitere islamische Verbände und Institutionen laden alle Bürgerinnen und Bürger herzlich zum Tag der offenen Moschee am 03. Oktober 2016 ein. Wie jedes Jahr öffnen sich hunderte Moscheen in Deutschland für Interessierte. Das Motto in diesem Jahr ist "Hidschra - Migration und Herausforderung als Chance". Zentrale Fragen sind u.a. wie gehen die Muslime hierzulande mit den Geflüchteten um? Werden Sie empfangen oder eher abgelehnt? Aus Sicht des Islams, was sollte unsere Haltung gegenüber den vom Schicksal schwer geprüften Flüchtlingen sein? Welche Verantwortung und welches Handeln folgt schließlich daraus? Warum das Motto Hidschra? Vor knapp 1437 Jahren vollzogen die Muslime aus Mekka und der Prophet Mohammed die Hidschra (Auswanderung) nach Medina, um vor den Unruhen und Aufständen der Mekkaner gegen die Muslime Zuflucht zu suchen. Sie wurden aus ihrer eigenen Stadt und Heimat vertrieben, von ihren eigenen Mitbürgern verachtet, von ihrer eigenen Familie verstoßen. Hierbei verloren sie teilweise ihr gesamtes Hab und Gut, das sie in Mekka zurückließen. Die Vertreibung durch die Mekkaner ging so weit, dass sie sie noch auf ihrem Weg nach Medina durch die Wüste verfolgten und überfielen. Umso erfreulicher war es, dass die Muslime in Medina mit offenen Armen begrüßt und aufgenommen wurden. Um ein friedliebendes Zusammenleben zu garantieren, bedurfte es mehr als nur einem "Ihr seid willkommen!" und es dauerte nicht lange, da wurden Konzepte für ein Zusammenleben auf Augenhöhe ausgearbeitet. Dieses bestand darin, dass die Ansar (die in Medina ansässigen Einwohner) ihr Hab und Gut und ihren Wohnraum mit jeweils einem neu aufgenommenen Muslim teilten, für die Zeit, die benötigt wird, um sich in Medina zu orientieren und Fuß zu fassen. Im Zuge dessen entstanden Freundschaften verschiedenster Couleur, zwischen Juden, Christen und Muslimen. Begegnung auf Augenhöhe Dies gelang nur aus dem Grund, da sich die Gesellschaft auf die Neuankömmlinge eingelassen hatte, mit ihnen das teilten, womit sie selbst lebten und ihnen auf Augenhöhe mit Freundschaft statt Furcht begegneten. Diese Bereitschaft und der Mut für das Neue, Unbekannte, und vorerst Fremde sucht seine Nachahmung dieser gelungenen Tradition bis zum heutigen Tag. Die Integration der Flüchtlinge im Lichte des Islam ist Gegenstand des diesjährigen "Tag der offenen Moschee" - ein Thema mit Aktualität und Brisanz, das zurzeit kaum zu überbieten ist. Auswanderung und Flucht heute In den Moscheen Deutschlands bewegt sich zurzeit viel. Vor knapp drei Tagen fand das Opferfest, der wichtigste islamische Feiertag, statt. Es war Anlass für Feiern, Familienbesuche und zugleich auch ein Akt der Solidarität mit den Flüchtlingen. Die Arbeit für die Schutzsuchenden ist aktuell eine der höchsten Prioritäten für viele Gemeinden. Der Tag der offenen Moschee ist eine jährliche Veranstaltung, bei der über 1.000 Moscheen deutschlandweit ihre Gäste mit Dialogen, Diskussionen, Ausstellungen und Kulturprogrammen empfangen. Er ist dazu da, Antworten zu finden, Gespräche zu führen, Brücken zu bauen. Bewusst wurde der Tag der Deutschen Einheit gewählt, um die enge Verbundenheit mit unserem Land zu betonen.(J.T.) Hier die offizielle Broschüre: Aktuelle ToM-Broschüre des Jahres 2016 |