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Donnerstag, 31.12.2015

Romeo und Julia nicht erwünscht

Israel verbietet jüdisch-arabische Liebesgeschichte an Schulen

Jerusalem (KNA) An Israels Schulen soll ein Roman von Dorit Rabinyan
verboten werden, weil er die Liebesgeschichte zwischen einer
jüdischen Israelin und einem Palästinenser erzählt. «Gader Haya»
(«Die Hecke») gefährde die «Identität» der Jugendlichen, zitierte die
Tageszeitung «Haaretz» (Donnerstag) aus der Begründung des
Bildungsministeriums. Heranwachsende könnten noch nicht richtig
beurteilen, was den «Erhalt der national-ethnischen Identität des
Volkes und die Bedeutung der Rassenmischung» betreffe.

Die im Herbst 2014 auf Hebräisch erschienene Erzählung schildert die
Beziehung zwischen der israelischen Übersetzerin Liat und dem
palästinensischen Künstler Hilmi. Beide lernen sich in New York
kennen und lieben, müssen sich aber trennen, als sie in ihre Heimat
zurückkehren - Liat nach Tel Aviv und Hilmi nach Ramallah. Das Buch
wurde dieses Jahr mit dem israelischen Verlagspreis Bernstein Prize
ausgezeichnet.

Nach Informationen von «Haaretz» hatten sich zahlreiche Lehrer für
die Aufnahme von «Gader Haya» in die Literaturliste an
weiterführenden Schulen stark gemacht. Auch der Fachausschuss beim
Bildungsministerium habe dies befürwortet. Dennoch wies die Behörde
den Antrag dem Blatt zufolge ab.

Der Referatsleiter für Literaturunterricht, Shlomo Herzig, habe die
Entscheidung angefochten, jedoch nur die Antwort erhalten, aus der
die Zeitung nun zitierte. Demnach könne das Buch angesichts der
«israelischen Realität des jüdisch-arabischen Konflikts» in manchen
Klassen den gegenteiligen Effekt von dem hervorrufen, den es zu
erzielen beabsichtige.

Die Autorin Rabinyan, 1972 als Tochter persischer Einwanderer bei Tel
Aviv geboren, ist in Deutschland unter anderem durch ihren
Erstlingsroman «Die Mandelbaumgasse» und «Unsere Hochzeiten» bekannt.





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