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07.04.04 Muslimin durch Lehrer ausgegrenzt - Neunjährige durfte nicht mit Mitschülern reden (Quelle: dpa ) schrieb:
Eine neunjährige muslimische Schülerin ist in einer Schulklasse in Gifhorn mit Unterstützung der Religionslehrerin bewusst ausgegrenzt worden.
Der Klassenrat habe in Absprache mit der Lehrerin den Beschluss gefasst, das Mädchen eine Woche lang zu meiden, bestätigte der zuständige Dezernatsleiter bei der Bezirksregierung Braunschweig, Walter-Johannes Herrmann, am Mittwoch Medienberichte.
Dies habe die Religionslehrerin zugegeben. „Aber eine Lehrkraft darf dies nicht tolerieren“, kritisierte Herrmann. Die Neunjährige sollte nicht einmal mehr mit anderen Mitschülern reden dürfen. Nach wie vor unklar sind die Motive.
Ungeklärt ist ein weiterer Vorwurf gegen die Klassenlehrerin der Neunjährigen. Danach habe das türkische Mädchen vorne an der Tafel sagen müssen: „Ich darf nicht mehr lügen, stehlen und türkisch reden“. „Die Lehrkraft bestreitet dies jedoch“, sagte Dezernatsleiter Herrmann.
Möglicherweise solle nach den Osterferien die gesamte Klasse dazu befragt werden.
Erziehungs- und Ordnungsmaßnahmen gegen die Neunjährige hat es nach Auskunft der Bezirksregierung bislang aber nicht gegeben. Ein Sprecher des Kultusministeriums sagte, „die Vorwürfe werden ernst genommen“. Das Mädchen, dessen Eltern die Vorwürfe aufgebracht hatten, will an eine andere Grundschule wechseln.
An niedersächsischen Schulen hatte es in jüngster Zeit immer wieder Probleme gegeben. So waren an einer Hildesheimer Berufsschule ein Schüler von Klassenkameraden wochenlang brutal gequält worden. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.
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