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Montag, 10.11.2014

Uralter Koran in Tübingen entdeckt

Koranhandschrift aus der Zeit kurz nach Ableben des Propheten Muhammad – Frieden und Heil auf ihn

Ein Koranfragment aus dem Bestand der Universitätsbibliothek Tübingen ist überraschend auf das 7. Jahrhundert datiert worden, die Frühzeit des Islam. Experten untersuchten drei Proben des Pergaments der Handschrift und kamen zu dem Schluss, dass dieses mit einer statistischen Wahrscheinlichkeit von 95,4 Prozent aus den Jahren 649-675 n. Chr. stammt.

Es wurde somit nur etwa 20 bis 40 Jahre nach dem Tod des Gesandten Allahs Mohammed (s.a.s) hergestellt. Die Datierung solch früher Koranhandschriften ist weltweit eine Rarität, da bisher nur sehr wenige Handschriften mit neuen naturwissenschaftlichen Methoden untersucht wurden.  

Die Koranhandschrift gelangte im Jahr 1864 in die UB, als diese einen Teil der Sammlung des preußischen Konsuls Johann Gottfried Wetzstein aufkaufte. Sie ist im Verzeichnis der arabischen Handschriften von Max Weisweiler genauer beschrieben. (Verzeichnis der arabischen Handschriften der Königlichen Universitätsbibliothek Tübingen, Teil 2, Leipzig: Harrassowitz 1930, S. 125; digitalisierte Version des Verzeichnisses von Weisweiler unter Link: http://idb.ub.uni-tuebingen.de/diglit/LXV48_qt-MaVI-2)

Die Koranfragmente der UB stehen Forschenden über die Handschriftenabteilung und zum Teil auch digital zur Verfügung: http://idb.ub.uni-tuebingen.de/digitue/tue/Ma_Orientalische_Handschriften?liste=...

Die untersuchte Koranhandschrift mit der Signatur Ma VI 165 online:
http://idb.ub.uni-tuebingen.de/diglit/MaVI165 Die Tübinger Handschrift mit der Signatur Ma VI 165 gehört zu insgesamt mehr als 20 Koranfragmenten im Bestand der Universitätsbibliothek: Die Pergamente sind in kufischer Schrift beschrieben, einer der ältesten Schriftformen des Arabischen. Die untersuchte Handschrift hatte aufgrund ihres Duktus und Formats die Aufmerksamkeit der Wissenschaftler geweckt. Sie ist in einer sehr frühen Schriftvariante (ḥiǧāzī) beschrieben, wobei ihre Abmessungen im Vergleich zu anderen frühen Handschriften jedoch recht klein ausfallen ‒ die Datierung auf das 7. Jahrhundert überraschte die Experten deshalb. Bisher war man von einer Entstehungszeit etwa im 8. oder 9. Jahrhundert ausgegangen. (Text aus UNI Tübingen)



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