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Freitag, 13.06.2014

Richtungsstreit: Wollen Grüne zukünftig Religion aus der Öffentlichkeit verdrängen?

NRW-Grüne wollen Bekenntnisschulen auf dem Land umwandeln – Kretschmann gegen laizistischen Staat

Düsseldorf (KNA) Die nordrhein-westfälischen Grünen wollen auf dem Land konfessionelle Bekenntnisschulen in staatlicher Trägerschaft zunehmend in Gemeinschaftsschulen umwandeln und schicken als Begründung Muslime und die veränderte Bevölkerungsstruktur vor.

Die in der Landesverfassung festgeschriebenen Bekenntnisschulen in staatlicher Trägerschaft gibt es nur in NRW und Niedersachsen. Sie wurden nach dem Krieg nach damaligen religiösen Proportionen eingerichtet

Die NRW-Bistümer lehnen es aber ab, dass eine Grundschule wie in Niedersachsen automatisch ihren Bekenntnisstatus verliert, wenn die Zahl der konfessionsgebundenen Schüler auf Dauer unter ein bestimmtes Level fällt. Viele konfessionslose Eltern wählten bewusst ein kirchliches Profil. Zudem könne es für z.B. islamische Schüler auch einen eigenen Religionsunterricht geben bzw. diese eine solche Schule errichten.


Unterdessen spricht sich Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) gegen einen laizistischen Staat aus. Eine Gesellschaft müsse so sein, dass sich Religionen darin entfalten könnten, sagte er am Freitag in einem Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Stuttgart. Der Minister äußerte sich vor einer Sitzung der Kommission «Weltanschauungen, Religionsgemeinschaften und Staat» seiner Partei.

Deren Ziel ist es laut Kretschmann zu einem «gemeinsamen Verständnis über das Verhältnis von Staat und Religion zu gelangen und gegebenenfalls Reformvorschläge zu erarbeiten». Innerhalb der Grünen ist das Thema Staat und Religion umstritten. Einerseits gibt es Tendenzen, einen laizistischen Staat nach dem Vorbild Frankreichs anzustreben. Andere, darunter Kretschmann, wollen, dass sich eine «Religionsgemeinschaft auch im öffentlichen Raum bewegen und diesen mitgestalten» darf. Ein dritter Teil der Partei hat nur ein geringes Interesse an dem Thema. Kretschmann will bei der Veranstaltung nach eigenen Worten sein «Verständnis einer kooperativen Trennung von Kirche und Staat vorstellen».(Quelle:KNA)





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