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Donnerstag, 24.04.2014

Türkei will Versöhnung mit Armenien

Überraschend spricht Erdogan sein Beileid gegenüber  den Nachfahren der armenischen Opfer aus - Mutiger und erstmaliger Schritt einer Türkischen Regierung seit Beginn der Republik

Anlässlich des Gendenkens an die armenischen Opfers und kurz vor dem Staatsbesuch von Bundespräsident Joachim Gauck in der Türkei  hat der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan den Nachfahren der armenischen Opfer im Osmanischen Reich erstmals sein Beileid ausgesprochen. Es waren die ersten versöhnlichen Worte im Streit über Massaker an Armeniern im Ersten Weltkrieg eines türkischen Spitzenpolitikers seit Anbeginn der Republik. Der Regierungschef sagte, die Ereignisse von 1915 seien unmenschlich gewesen. Die Erklärung wurde in neun Sprachen - darunter Armenisch - veröffentlicht. Zudem bezeichnete einer am Mittwoch verbreiteten Botschaft bezeichnete er die Opfer der Armenier als «gemeinsames Leid».

«Es lässt sich nicht abstreiten, dass die letzten Jahre des Osmanischen Reiches, gleich welcher Religion oder ethnischer Herkunft sie angehörten, für Türken, Kurden, Araber, Armenier und Millionen weiterer osmanischer Bürger eine schwierige Zeit voller Schmerz waren», teilte Erdogan mit. Es sei aber «inakzeptabel, dass die Ereignisse von 1915 als ein Vorwand für eine Anfeindung gegenüber der Türkei benutzt und zu einem politischen Streitthema stilisiert werden

Die türkische Regierung veröffentlichte auch eine armenische Fassung der Erklärung des Ministerpräsidenten, ebenfalls ein ungewöhnlicher Schritt. Erdogan erneuerte darin  auch seinen Vorschlag, eine türkisch-armenische Historikerkommission zur Untersuchung der Ereignisse zu bilden. Die türkischen Archive stünden der Forschung
offen. Am Donnerstagabend war eine weitere Gedenkveranstaltung in der Istanbuler Innenstadt vorgesehen. Am Samstag wird Bundespräsident Joachim Gauck in der Türkei zu einem Staatsbesuch erwartet.





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