Leserbriefe
R.Zimmer: Widerspreche Herr Heitmeyer schrieb:
Aus Interesse verfolge ich regelmäßig ihre Seiten und zu diesem Thema müsste
man etwas sagen. Ich widerspreche Herr Heitmeyer insoweit, dass der Anteil
der deutschen Bevölkerung noch höher ist und meiner Meinung erheblich weiter
steigen wird. Begründung:
Die Gesellschaft in Deutschland unterliegt erheblichen Spannungen, die mit
der Wiedervereinigung sich beschleunigt haben und in Zukunft noch weiter
beschleunigen werden. Es sind soziale Spannungen, die sich verstärken
werden, da der deutsche Wohlfahrtsstaat nicht mehr zu bezahlen ist und
Wirtschaft und Unternehmertum, sich im Zeitalter der globalen Wettbewerb
mit dem Standort Deutschland immer schwerer tun. Die Probleme, die auf uns
zukommen, führen zu einer weitgehenden Verarmung großer Teil der
Bevölkerung, auch der deutschen Bevölkerung. Dieses Szenario ist realistisch
und es ist ebenso natürlich, dass jede Gruppe in erster Linie auf sich
selbst schaut, die Deutschen werden wieder enger zusammenrücken und
verlangen, dass die zu verteilenden Staatseinahmen in erster Linie den
traditionellen Einheimischen zugute kommen. Stimmenfänger wie die
Rechtspopulisten aber auch auf der anderen linken Seite ebenso werden in den
nächsten Jahren reiche Ernte einfahren können, da wir mit dem Spaghatt
zwischen Wirtschaft, Sozialstaat und internationalen Verpflichtungen nicht
mehr fertig werden. Es ist ein Versagen der Demokraten, den wirtschaftlichen
und sozialen Erfordernissen nicht rechtzeitig mit einem Umbau der
Gesellschaft entgegen getreten zu sein. Ein die deutsche Gesellschaft
verbindendes Element fehlt, nationaler Stolz fast ausgerottet, der Glaube an
Gott so klein wie ein Kirschkorn, die soziale Balance eine Frage der
Verteilung von Staatseinnahmen, der Begriff "Verfassungspatriotismus" ist
allenfalls eine Phrase der Politiker aber nicht im Volk verwurzelt. Eine
Lösung hierfür habe ich auch nicht, allerdings sollte man ncht blind durch
die Welt laufen sondern persönlich selbst die Weichen stellen. Von den
klassischen Religionen erwarte ich hierbei wenig - die christlichen Kirchen
haben in ihrer Sattheit und Verquickung mit weltlichen Interessen die
Botschaft Christi vergessen, der Islam kann die Herzen der Europäer und auch
der Deutschen nicht gewinnen, solange Terroristen im Namen Allahs
unschuldige Menschen ermorden und auch noch glauben, dafür ins Paradies zu
gelangen. Aufblühen werden dagegen wohl Alternativreligionen wie ein
modernisiertes Heidentum, esoterische und östliche Philosophien. Aber auch
die alten Ersatzreligioenen wie Kommunismus oder Nationalismus werden von
den Ängsten der Menschen in unsererm Lande möglicherweise leider auch
profitieren können.
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