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Dienstag, 10.12.2013

Bilal-Moschee (Islamisches Zentrum Aachen)

Moscheen als Integrationszentren

DIV-Bildungsveranstaltung für Imame thematisiert historische und künftige Rolle von Moscheen in Deutschland

Der Deutsch-Islamische Vereinsverband Rhein-Main e.V. (DIV) organisierte am Sonntag, den 8. Dezember in der Moschee des Islamischen Vereins Tarik Ben Ziad e.V. in Frankfurt im Rahmen seines Imamfortbildungsprogramms eine Bildungsveranstaltung für Imame und Verantwortliche aus Moscheegemeinden des gesamten Rhein-Main-Gebiets über die Aufgaben und den Stellenwert von Moscheen in der deutschen Gesellschaft.

Unter dem Titel „Die Rolle der Moschee in der modernen multireligiösen Gesellschaft“ lenkte der DIV, der seit eineinhalb Jahren Mitglied im ZMD ist, die Aufmerksamkeit auf die bisherige und die zukünftige Aufgabe der Moscheen in diesem Land. Gemeinsam mit den Imamen galt es zu erörtern, wie sich die muslimischen Gemeinden über die Moscheen heutzutage nach innen und außen darstellen können, um das islamische Werteverständnis in die Gesellschaft hineinzutragen.

Mohammed Khallouk führte mit einem historischen Rückblick auf die Entwicklungsgeschichte der Moscheen in Deutschland in die Thematik ein, um anschließend die Teilnehmer anhand von drei Leitfragen miteinander diskutieren zu lassen, wie Moscheen in der Gegenwart und Zukunft gestaltet sein sollten. Bei der Debatte stand weniger die Architektur im Mittelpunkt, als mehr die Frage, ob die Konzeption der Moschee als Ort des Gebets und der Freitagspredigten heutzutage ausreicht oder ob Moscheen im Deutschland des 21. Jahrhunderts ebenso wie traditionell in der Islamischen Welt für die vielfältigsten Funktionen ein Zentrum darstellen können.


Şehitlik-Moschee (DITIB) in Berlin

Es wurden Ideen ausgetauscht, wie die Gemeinden über Angebote für die Allgemeinheit in der Moschee mit der mehrheitlich nichtmuslimischen Gesellschaft in Dialog treten können. Letztlich waren die Imame zur Selbstreflexion aufgefordert, was sie in ihren Moscheen bereits anbieten oder noch einzurichten in der Lage sind, um den islamischen Gotteshäusern im heutigen mehrheitlich nichtmuslimischen, jedoch zugleich für die verschiedensten kulturellen und geistigen Anregungen aufgeschlossenen deutschen Umfeld Attraktivität zu verleihen.

Sofern die zahlreichen, in der Diskussion vorgebrachten Ideen keine frommen Wünsche bleiben, sondern auch in der einen oder anderen Moschee des Rhein-Main-Gebiets ihre Realisierung finden, hat die Bildungsveranstaltung einen wertvollen Beitrag geleistet. Der Islam wird nicht länger ausschließlich durch die äußere Gestalt der Moscheen als Teil dieses Landes zu erkennen bleiben, sondern darüber hinaus durch eine Aktivität, welche Deutschland insgesamt kulturell bereichert und dem deutschen Gemeinwesen einen Dienst erweist, von dem sowohl Muslime als auch Nichtmuslime in ihrem Alltagsleben zu profitieren in der Lage sind.



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