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Dienstag, 17.09.2013

Konvertierter Buddhist erschießt zwölf Menschen auf Washingtoner Marinebasis

Erneute tritt beschämende Berichterstattung zu Tage, verletzend für jeden Muslim: Grundsätzlich gilt Einzeltätertheorie, kein Terroranschlag, Verwirrtheit als Motiv  solange der Täter kein mutmaßlicher Muslim ist

Washington - Nach dem Blutbad auf einer Marinebasis in der US-Hauptstadt suchen Ermittler mit Hochdruck nach Erklärungen für die Tat. 13 Menschen starben, als ein ehemaliger Marinereservist am Montag schwer bewaffnet ein Kommandozentrum mit 3000 Mitarbeitern betrat und das Feuer eröffnete. Acht Menschen wurden verletzt, darunter auch ein Polizist, der mit mehreren Schusswunden am Bein operiert werden musste.

Das FBI identifizierte den Schützen inzwischen als Aaron Alexis, einen ehemaligen Marinereservisten aus Fort Worth in Texas. Nachdem der 34-jährige Afroamerikaner zwölf Menschen im Alter von 46 bis 73 Jahren getötet hatte, starb er bei einem Schusswechsel mit der Polizei. Aktive Marinesoldaten waren nach Angaben von Polizeichefin Cathy Lanier nicht unter den Opfern. Getötet wurden Zivilangestellte und private Auftragnehmer.

Unklarheit herrscht noch zu der Frage, was Alexis zu seiner Tat getrieben haben könnte. "Wir wissen nicht, was das Motiv ist", sagte Bürgermeister Gray und bezeichnete den Vorfall erneut als "schreckliche Tragödie". Es gebe keinen Hinweis auf einen terroristischen Hintergrund, man schließe diese Möglichkeit aber auch noch nicht aus. Untersuchungen in den kommenden Tagen sollten Klarheit schaffen, sagte Gray.

Alexis war polizeibekannt. 2010 soll er in seiner Wohnung geschossen haben. 2004 zerschoss er die Reifen eines geparkten Autos - einen Vorfall, den der Mann selbst später als "Blackout" beschrieb, wie die Polizei in Seattle mitteilte. Nach Angaben seines Vaters hatte er Probleme, seine Wutausbrüche unter Kontrolle zu bringen.

Laut der Nachrichtenagentur AP war Alexis konvertierter Buddhist; Freunde berichten, er habe ein Leben als Mönch angestrebt. Nach Angaben eines Marinesprechers wurde er bis zu seiner Entlassung aus der Armee zweimal militärisch ausgezeichnet.

Man stelle sich einmal vor, der gestrige Täter in Washington wäre ein Muslim und kein Buddhist gewesen?!

Einmal mehr wird die z.T. peinliche Berichterstattung hiesiger Medien deutlich: Grundsätzlich gilt Einzeltätertheorie, kein Terroranschlag, Verwirrtheit als Motiv  solange der Täter kein mutmaßlicher Muslim ist. Ansonsten wird von Terror mir religiös-politischen Hintergrund ausgegangen. Selbst im Fall des Doppel-Terroranschlages von Breivik in Norwegen sind diese Versuche unternommen worden. Der Doppelstandard bei selben oder ähnlichen Phänomen ist kaum mehr vertuschbar, wie dies zuletzt auch sichtbar in England war, als Rechtsradikale eine Bombe in einer  Moschee zündeten. Alles Verschwörung? Ganz bestimmt nicht. Man stelle sich einmal vor, der gestrige Täter in Washington wäre ein Muslim und kein Buddhist gewesen?! Was wäre dann wohl los gewesen?



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