Leserbriefe
B.Leusberg: Muslime müssen Schilys Kriitk verstehen schrieb:
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich beziehe mich auf die Äußerung Otto Schilys, dass es in unserer pluralistischen Gesellschaft möglich sein müsse, den Islam als Irrweg des Glaubens aufzufassen und dies äußern zu können, ohne um sein Leben fürchten zu müssen. Diese Äußerung habe unter in Deutschland(!) lebenden Muslimen Unverständnis hervorgerufen. Ohne dass ich selbst Schilys Meinung in vollem Umfang teile (ich persönlich halte in erster Linie religiös legitmierte Gewaltakte für einen Irrweg), frage ich mich doch, inwieweit deutsche Muslime in dieser Gesellschaft angekommen sind, wenn sie solche in zivilisierter Form (man denke vergleichsweise an die plumpe Gotteslästerung in der TAZ letztes Jahr) geäußerte Kritik nicht "verstehen" oder gelassen hinnehmen können. Dass der zeitgenössische Islam aufgrund bestimmter dubioser Strömungen (die eben leider AUCH Islam sind) ein Imageproblem hat, können auch friedfertige deutsche Muslime wohl nicht leugnen. Ich stelle mir schließlich die Frage, ob Muslime in Deutschland Fanatikern in ihren eigenen Reihen gegenüber so hellhörig und kritisch gegenübertreten (beispielsweise durch Hausverbot in Moscheen und ggf. Anzeige), wie viele Deutsche etwa Rechtsextremisten unter ihren Landsleuten gegenüberstehen.
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