Leserbriefe
Franz-Xaver Federhen schrieb:
Ich muss gestehen, dass mich die Berichterstattung über die Aussagen des
Kölner Kardinals schon befremdet haben. Wenn er diese Aussagen wirklich so
getroffen hat, wie berichtet, finde ich dass sehr bedauerlich. Die pauschale
Verurteilung des Islam ist sicher nicht angebracht. Damit ist er sicherlich
auch nicht auf der Linie des derzeitigen Papstes, der in Wort und Schrift
eine deutlich andere Position vertritt. Andererseits gibt er mitseinen
Aussagen auch die Ängste vieler Menschen wieder und die tatsächlichen
Probleme von Christen in muslimischen Staaten. Objektiv betrachtet darf man
nämlich nicht übersehen, dass in vielen Muslimischen Staaten Christen
benachteiligt werden und Konvertiten sogar mit einem Todesurteil rechnen
müssen. Derartiges haben wir Christen natürlich auch in unserer Geschichte
auch gegenüber den Muslimen gemacht. Dennoch bedarf es wohl auch noch mehr
Erfahrungen damit, das eine friedliche Koexistenz von Religionen auch in
Staaten möglich ist, in denen überwiegend Mulime leben. Interessanter Weise
ist dies ausgerechnet im Irak möglich. Wenn Religionsfreiheit auch in
muslimischen Staaten herrscht, braucht sich niemand mehr über Kardinal
Meissner aufzuregen, weil er dann keinen Grund mehr hat solche Aussagen zu
machen. Oder ist mein Zweifel an der Religionsfreiheit z.B. in Saudi-Arabien
so unberechtigt?
Franz-Xaver Federhen
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