islam.de
islam.de » Newsnational
Donnerstag, 24.03.2011

Spezifische Form der Menschenfeindlichkeit

Jahrbuch für Islamophobieforschung 2011 für die Schweiz, Österreich und Deutschland erschienen

In Deutschland stellte jüngst der renommierte Shadow Report des European Network Against Racism eine über unterschiedlichste Parteien auftretende Islamophobie fest. Und auch in Österreich zeigt der aktuelle Rassismus-Report der Antirassismusstelle ZARA einen dramatisch gestiegenen Rassismus gegenüber Frauen mit Kopftuch.

"All diese Prozesse verdeutlichen die Wichtigkeit, sich mit Islamfeindlichkeit als einer spezifischen Form der Menschenfeindlichkeit auseinanderzusetzen“, so der Politikwissenschafter Farid Hafez.

Deshalb veröffentlichte Hafez jüngst die zweite Ausgabe seines Jahrbuchs für Islamophobieforschung für Deutschland, Österreich und die Schweiz. Damit geht der Versuch einer sachlichen Auseinandersetzung mit diesem Thema weiter. Im Zentrum dieser interdisziplinären Publikation stehen sachlich fundierte und wissenschaftlich systematische Analysen islamophober Geschehnisse in den drei deutschsprachigen Ländern.

Doris Angst und Astrid Mattes untersuchen die Rezeption des Schweizer Minarettverbots in Schweizer und österreichischen Zeitungen. Petra Klug kritisiert in ihrem Beitrag, dass die Berufung auf sexuelle Freiheiten durch die Mehrheitsgesellschaft oftmals instrumentalisiert wird, um der Gruppe "MuslimInnen" pauschal Homophobie zu unterstellen.

Farid Hafez setzt sich mit neuen Ausdrucksformen der Islamophobie bei der Freiheitlichen Partei Österreichs am Beispiel des Wiener Wahlkampfes auseinander. Martin Meyraths originärer Beitrag beschäftigt sich mit islamophoben Diskursen in der österreichischen Popkultur am Beispiel des Liedes "Supertürke". In dem Artikel von Philipp Becher wird schließlich das Feindbild Islam in neurechten Periodika vor dem 11. September analysiert.

"Die interdisziplinären Beiträge veranschaulichen sehr deutlich, wie sehr islamophobe Diskurse in unterschiedlichen Bereichen unserer Gesellschaft wirken", so Hafez abschließend.

Der wissenschaftliche Beirat war auch in diesem Jahr mit dem Antisemitismusforscher Prof. Wolfgang Benz (Deutschland), dem Kommunikationswissenschafter Prof. Fritz Hausjell (Österreich) und dem Historiker Prof. Damir Skenderovic (Schweiz) hochkarätig besetzt.

Abstracts sowie der aktuelle Call for Papers finden sich auf der Website www.jahrbuch-islamophobie.de (siehe untere Link)



Lesen Sie dazu auch:
http://www.jahrbuch-islamophobie.de/

Ähnliche Artikel

» Gotteshäuser brennen in Deutschland
» UN-Gesandter gegen Rassismus zog Bilanz für Deutschland: Mehr gegen Diskriminierung tun
» „Eine ganze Stadt stellt sich schützend vor ihre Muslime“ – Danke Köln!
» Mazyek appelliert an Bundeskanzlerin: Sorgen und Ängste ernst nehmen und sich auch hinter muslimische Deutschen stellen
» Erster Tatverdächtige der Brandanschläge auf Berliner Moscheen gefasst – Kein Grund jedoch zur Entwarnung

Hintergrund/Debatte

Extreme bis extremistische Einstellungen in Deutschland auf dem Vormarsch mit Spiegelung in der Politik und Medien
...mehr

Langes KNA-Interview: Der neue Vorsitzende des Zentralrats der Muslime über sein Amt
...mehr

Bochum ehrt Ahmed Aweimer zum 70. Geburtstag
...mehr

Aiman Mazyek kommentiert das Verbot der Imam Ali Moschee: "Blaue Moschee - Islamisches Zentrum in Hamburg
...mehr

Medienanalyse: Rassismus in Medien, Recht und Beratung
...mehr

Alle Debattenbeiträge...

Die Pilgerfahrt

Die Pilgerfahrt (Hadj) -  exklusive Zusammenstellung Dr. Nadeem Elyas

88 Seiten mit Bildern, Hadithen, Quran Zitaten und Erläuterungen

Termine

Islamische Feiertage
Islamische Feiertage 2019 - 2027

Tv-Tipps
aktuelle Tipps zum TV-Programm

Gebetszeiten
Die Gebetszeiten zu Ihrer Stadt im Jahresplan

Der Koran – 1400 Jahre, aktuell und mitten im Leben

Marwa El-Sherbini: 1977 bis 2009