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Samstag, 05.02.2011
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Preis für Völkerverständigung an Yakup Tufan

Der Stellvertretende Vorsitzende des Zentralrates ist vor Ort sehr engagiert und hilft bei Problemen

DINSLAKEN - Yakup Tufan ist in Lohberg ein bekannter Mann, der sich besonders für die Belange der dort lebenden türkisch-muslimischen Menschen einsetzt.
Tufan ist Stellvertretender Vorsitzender des ZMD-Mitgliedes ATIB (Union der Türkisch-Islamischen Kulturvereine in Europa e.V.) und ist bei der letzten Wahl der Vollversammlung des Zentralrats in den Vorstand gewählt worden

Seit nunmehr sechs Jahren ist er als Pate ehrenamtlich in seinem Stadtteil im Einsatz und für die Lohberger bei Problemen zur Stelle und hilft, wo er nur kann. Für seinen Beitrag zur Völkerverständigung wurde der 56-Jährige nun mit einem Preis aus dem Ehrenamtsfonds des Kreises Wesel ausgezeichnet.

Die Patenarbeit in Lohberg ist aus einem städtischen Projekt hervorgegangen. Tufan sieht seine Aufgabe darin, für die Menschen seines Ortsteils stets eine Kontaktperson bei Problemen zu sein und bei deren Lösung zu helfen. Er versteht sich als „Vertrauensmann und Brückenbauer“, wie er selbst sagt. „Die Probleme der türkisch-muslimischen Bevölkerung sind nicht weniger, sondern mehr geworden“, kann Tufan aus Erfahrung berichten. Besonders häufig betroffen seien junge Familien, die 25- bis 45-Jährigen.

Die Schwierigkeiten begännen schon im Kindergarten und setzten sich in der Schule fort.
Hemmschwellen und Verständigungsschwierigkeiten, fehlender Mut, sich für die eigenen Belange einzusetzen, führten zu Missverständnissen und zu Benachteiligungen.



Als Pate ist Yakup Tufan für die Lohberger stets ansprechbar, am Telefon, aber auch zu Hause. Er hört sich die Probleme an, gibt den Menschen das Gefühl, nicht allein
dazustehen, er hilft mit Rat und Tat, nennt Kontaktpersonen und Experten, geht mit zu Ämtern, schreibt nötigenfalls auch Briefe – und das alles ehrenamtlich. Was ihn motiviert? „Die Liebe zu den Menschen. Mein Engagement ist mein Beitrag für die Gesellschaft, für die Völkerverständigung und den Frieden. Ich will Vorurteile abbauen und zwischen den Menschen Brücken bauen“, berichtet Tufan. Er hofft, dass sich weitere Männer und besonders Frauen finden, die sich als Pate für andere einsetzen.

Yakup Tufan macht sich dafür stark, dass in Einrichtungen und Organisationen mehr Kräfte tätig sind, die sich mit den Sitten, Gebräuchen und der Religion der türkisch-
stämmigen Bevölkerung auskennen und Ansprechpartner für sie sein können. Daher fordert der 56-jährige Lohberger beispielsweise muslimische Erzieherinnen in
Kindergärten sowie Schul-Sozialarbeiter und Verwaltungskräfte.(VON HEINZ SCHILD; Erstveröffentlichung Rheinische Post vom 25.01.11)



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