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Mittwoch, 27.10.2010
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Tor für die Bundesliga - Rote Karte für Ausländer-und Muslimbashing

Wo Integration "automatisch" funktioniert - 42 Prozent Ausländer in der Bundesliga - Deren Nachwuchszentren machen vor, wie es gehen kann

Warum richtige Integration sinnvoll sei, habe man „während der WM in Südafrika ja eindrucksvoll erleben können“. Am Kap hatte man den spektakulären Jugendstil der deutschen Mannschaft nicht zuletzt als fußballerischen Ausdruck ihrer ethnischen Vielfalt verstanden und bejubelt, als Abbild der „German Rainbow Nation“. Die Bundesliga sei in dieser Hinsicht „ein realistisches Abbild der Gesellschaft geworden“, sagt Christian Seifert, Geschäftsführer der Deutschen Fußballliga. Er weiß: Immer da, wo Leistung anerkannt wird, also Anerkennungspolitik verquerte Strafpolitik, Populismus und Aktionismus, die man derzeit in der Politik verstärkt antrifft, ersetzt, wachsen Menschen aus sich hinaus. Davon profitiert der deutsche Fußball, davon profitierte zuletzt die Fußballnationalmannschaft.

Und so kommt das Ergebnis einer Studie der EBS Business School Wiesbaden/Rheingau zu folgenden positiven Ergebis. Kicken statt "Kampf der Kulturen" - Nachwuchszentren der Fußball-Bundesliga leisten einen wichtigen Beitrag zur Integration von Migranten und Ausländern in Deutschland.

Laut Studie belegt die Auswertung in erster Linie, dass die Integration in den Nachwuchszentren der Klubs, in denen Spieler aus 84 Ländern ausgebildet werden, "automatisch" abläuft. "Das ist ein Beispiel, wie Integration funktionieren kann. 95 Prozent der Spieler aus den Zentren werden keine Profis. Das ist ein hohes Potenzial für die Gesellschaft. Sie können wertvolle Mitglieder der Gesellschaft werden", sagte Studienleiter Schmidt.

Für DFL-Chef Christian Seifert muss Integration für den deutschen Fußball angesichts eines Ausländeranteils in der Bundesliga von 42 Prozent immer ein Thema sein. "Die Bundesliga ist ein reales Abbild der Gesellschaft", meinte der Vorsitzende der DFL-Geschäftsführung: "Die Bundesliga ist nicht die oberste Integrationsbehörde Deutschlands, wir müssen unsere Grenzen kennen. Aber der Fußball hat durchaus Bedeutung für die Integration. Die Bundesliga leistet einen Beitrag zur aktiven Integration."

Seifert wies darauf hin, dass die Klubs in der vergangenen Saison 83 Mio Euro in die Nachwuchszentren investiert haben. Seit die Förderstätten im Jahr 2001 in den Lizenzkriterien für die Klubs verankert wurden, floss bereits eine halbe Milliarde Euro in die Zentren.

"Die Leistungszentren sind elementar für den positiven Zustand des deutschen Fußballs verantwortlich. 19 der 23 deutschen WM-Spieler kamen aus Leistungszentren", betonte Seifert, der die Ergebnisse der Studie an die Verantwortlichen der Klubs weiterleiten will.




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