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Dienstag, 23.03.2010

London verdächtigt Israel

"Missbrauch britischer Pässe ist unerträglich, nicht zu tolerieren und eine Gefahr für die Sicherheit britischer Bürger"

Großbritannien hat als erstes westliches Land Israel für das mutmaßliche Attentat auf einen Hamas-Anführer in Dubai verantwortlich gemacht - und weist einen israelischen Diplomaten aus. Laut "Times" könnte es sich um den Londoner Mossad-Chef handeln.

London - Israel gerät in Großbritannien und auch Frankreich wegen des mutmaßlichen Attentats des Geheimdienstes Mossad auf einen Hamas-Funktionär massiv unter Druck. Die britische Regierung wies am Dienstag einen israelischen Diplomaten wegen der Fälschung britischer Pässe aus, die die Mörder bei dem Anschlag in einem Hotel in Dubai benutzt haben sollen.

Ermittlungen hätten gezeigt, es gebe "zwingende Gründe zu glauben, dass Israel verantwortlich ist", sagte Außenminister David Miliband vor dem Unterhaus. Damit hat erstmals ein westlicher Staat Israel für die Tat verantwortlich gemacht. Miliband fordere von der israelischen Regierung, bei den laufenden Untersuchungen voll zu kooperieren, hieß es in einem BBC-Bericht.

"Angesichts dessen, dass es eine sehr durchdachte Operation mit hochwertigen Fälschungen war, hält die Regierung es für sehr wahrscheinlich, dass die Fälschungen von einem staatlichen Geheimdienst vorgenommen wurden", sagte der Außenminister. "Ein solcher Missbrauch britischer Pässe ist unerträglich, nicht zu tolerieren und eine Gefahr für die Sicherheit britischer Bürger". Die Tatsache, dass Israel ein enger Verbündeter sei, "macht alles noch schlimmer".

Auch in Frankreich leitete die Staatsanwaltschaft Vorermittlungen wegen vier gefälschten Pässen im Zusammenhang mit dem Mordkomplott ein. Laut Pariser Staatsanwaltschaft ergab die Überprüfung der Papiere, "dass sie entweder unter falschen Identitäten ausgestellt" oder mit Hilfe von Fotos verfälscht wurden. Die mutmaßlichen Attentäter hatten auch einen Pass aus Deutschland benutzt.(Quelle: spielgel.de)



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