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Mittwoch, 11.11.2009
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Niedersachsen: Politik geht auf die Imame zu

Politische Bildung und keine theologische Fachausbildung für Imame geplant – Innenminister Schünemann mit Pilotprojekt – ZMD begrüßt das Vorhaben

Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann (CDU) und der Präsident des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF), Dr. Albert Schmid unterschrieben diese Woche in Nürnberg eine Absichtserklärung zur Weiterbildung von Imamen an der Universität Osnabrück.

Das Land plant ein zweisemestriges Weiterbildungsangebot für die Imame an der Universität Osnabrück. Was fälschlich anfangs als sogenannte "Imamausbildung" beschrieben wurde, entpuppt sich beim näheren Hinsehen als ein durchaus sinnvolles Weiterbildungsangebot für Gemeindevorsteher.

Die politische Bildungsarbeit für Imame und Gemeindevorsteher soll nach dem Willen des BAMF im Wintersemester 2010/ 2011 starten. Aiman Mazyek, Generalsekretär des ZMD, begrüßte dieses Vorhaben grundsätzlich und erinnerte daran, das der Zentralrat schon seit längerer Zeit darauf hingewiesen hat mit staatlichen Stellen wie etwa dem BAMF aber auch der Bundeszentrale für politische Bildung solche Projekte gemeinsam mit den islamischen Organisationen anzugehen. „Hier gibt es noch viel zu tun, und es ist gut, wenn endlich die Politik und Institutionen ihre Scheuklappen fallen lassen. Dies hilft auch der Verfestigung demokratischer Strukturen innerhalb der islamischen Gemeinschaften“ sagte er gegenüber islam.de.

Schünemann sagte, dass es erklärtes Ziel sei , die Kompetenzen der Imame in den Bereichen Politik und Gesellschaft, Gemeindepädagogik und Sprache zu verbessern. "Wir erhoffen uns damit Öffnungsprozesse in den muslimischen Gemeinden anzustoßen und die Integration der Muslime in Deutschland nachhaltig zu verbessern", sagte der Innenminister. "Mit diesem Vorhaben wird auch den Empfehlungen der Deutschen Islam Konferenz Rechnung getragen", so Schmid. Daher werde sich sein Haus anteilig an dem Vorhaben beteiligen.

Regelmäßig würdigt die Politik, dass Imame als Vorbeter gleichzeitig auch Seelsorger und Ratgeber in sozialen Fragen sind. In den Moscheegemeinden kommt ihnen meist eine besondere Brückenfunktion zwischen Gemeindemitgliedern und gesellschaftlich relevanten Institutionen zu. Diese Arbeit leisten die muslimischen Organisationen seit Jahrzehnten, nehmen dabei den Kommunen viel Arbeit ab. All diese Tätigkeiten werden meist zu hundert Prozent aus privaten Mitteln und Spenden finanziert.




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