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Sonntag, 04.10.2009
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Tag der offenen Moschee: Muslime und Nichtmuslime gehen aufeinander zu

Kundgebung „für ein offenes Europa für alle - gegen antimuslimischen Rassismus“ in Berlin. Mazyek: „Berlin, bleib bunt – das ist gut so!“

Am gestrigen Samstag luden über 1000 Moscheen in Deutschland zum Besuch in ihre Gemeinden ein. Im letzten Jahr nutzen etwa 100.000 Besucher das Angebot.
Die Moscheen boten Gelegenheiten der Begegnung und des Gesprächs. In vielen Moscheen gab es neben orientalischem Gebäck auch Moscheeführungen, Podiumsdiskussionen, Ausstellungen oder Büchertische. Das Motto des diesjährigen Tages, zu dem auch die Mitglieder des Koordinationsrates (DITIB, IRD, VIKZ und ZMD) einluden war: „ Moscheen – Ein fester Teil der Gesellschaft 60 Jahre Bundesrepublik und seine Muslime“ .

Der Tag der offenen Moschee geht auf eine im Jahre 1997 gestartete Initiative des Zentralrats der Muslime in Deutschland zurück und entwickelte sich im Laufe der Jahre zum Selbstläufer. Der bewusst gewählte Zeitpunkt am Tag der Deutschen Einheit soll das "Selbstverständnis der Muslime als Teil der deutschen Einheit und ihre Verbundenheit mit der Gesamtbevölkerung zum Ausdruck bringen", so der scheidende KRM-Sprecher Dr. Ayyub Köhler vergangene Woche.


Kundgebung in Berlin gegen antimuslimischen Rassismus

Unter dem Motto „Für ein offenes Europa für alle - gegen antimuslimischen Rassismus“ riefen am Samstag in Berlin verschiedenste Verbände, Religionsvertreter, Publizisten, Vereine und Parteien zu einer Kundgebung auf, darunter Grüne, Linke, kirchliche Einrichtungen und der Zentralrat der Muslime.

Die Teilnehmer der Kundgebung an der Berliner Gedächtniskirche wollten ein Zeichen setzen, gegen eine Demonstration des Vereins „Pax Europa“, der unter dem Slogan der „Bewahrung der christlich-jüdischen Tradition“ vorgibt, gegen eine „Islamisierung“ vorgehen zu wollen.

Generalsekretär Aiman Mazyek vom Zentralrat bedankte sich in seiner Rede bei den Teilnehmern der Kundgebung gegen Rassismus, die aus einem „bunten Strauß ans Institutionen und Menschen des öffentlichen Lebens“ bestünden. Menschenverachtende Handlungen, „ganz gleich ob sie sich gegen Juden, Christen, Muslime oder Mitmenschen ohne Glauben richtet, bedeuten ein Angriff auf den demokratischen Rechtsstaat und sind eine Gefahr für die Grundfesten unserer Gesellschaft“, so Mazyek. Er warnte davor, dass Hass nicht zu Gegenhass führt. Anschließend rief Mazyek die Menschen auf, vom Tag der offenen Moschee Gebrauch zu machen und für einen Besuch in einer muslimischen Gemeinde zu nutzen: „Jedes Jahr öffnen hunderte Moscheen ihre Pforten, öffnen tausende Muslime ihre Herzen und kommen ebenso tausende Bürgerinnen und Bürger ihnen einen Besuch abstatten.“ Mazyek abschließend: „Berlin, bleib bunt – das ist gut so!“




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