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Mittwoch, 15.07.2009

China-Gewalt: Erdogan spricht von "Eine Art Völkermord"

Türkische Staatsspitze übt heftige Kritik an den Chinesen wegen der gewaltsamen Niederschlagung der Uiguren-Proteste

Der türkische Staatspräsident Abdullah Gül übte Kritik. Er forderte eine Bestrafung der Verantwortlichen für die Gewalt. Sein Land verfolge die Entwicklung mit Sorge und Bedauern, sagte Gül, der die Uiguren-Provinz im Juni besucht hatte.

«Es ist unglaublich. Auf der einen Seite sprechen wir über die allgemeinen Menschenrechte, auf der anderen Seite müssen wir sowas mitansehen», sagte Ministerpräsident Erdogan. «Die Zwischenfälle in China sind eine Art Völkermord, anders kann man das nicht nennen», zitierten türkische Medien den Regierungschef.
Die Türkei wolle die Lage in China im Weltsicherheitsrat besprechen. Es habe Hunderte Tote und mehr als 1000 Verletzte gegeben. Erdogan hatte letzte Woche nach einem Besuch auf dem G8-Gipfeltreffen in Italien eine Pressekonferenz gegeben.

Mehrere hundert Uiguren hatten Anfnag dieser Woche in Istanbul mit Sprechchören gegen das brutale Vorgehen Chinas in ihrer Heimat protestiert. Die Demonstranten versammelten sich mit blau-weißen Fahnen der uigurischen Unabhängigkeitsbewegung und zeigten Plakate mit den Aufschriften «Wir sind keine Terroristen» und «Wir sind Türken, wir sind Moslems, wir sind Uiguren». In der Provinz Xinjiang, die sich China 1955 als «Autonome Region» einverleibte, gibt es seit Tagen Auseinandersetzungen.

Gruppen von Exil-Uiguren erklärten , bei den gewalttätigen Unruhen, die vor einer Woche ihren Höhepunkt erlebten, seien bis zu 800 Menschen ums Leben gekommen. Viele von ihnen seien Uiguren, die von der Polizei erschossen oder erschlagen worden sein. Nach chinesischen offiziellen Angaben wurden bei den Unruhen lediglich 184 Menschen getötet.



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