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Samstag, 13.12.2008

"Rumsfeld schuld an Folter"

US- Senat: Anordnungen des Ministers führten zu Missbrauch etwa in Guantanamo - Arabischer Länder orientieren sich an Methoden in Abu Ghraib

Washington - Der frühere amerikanische Verteidigungsminister Donald Rumsfeld trägt nach einem Untersuchungsbericht des US-Senats direkte Mitschuld an den Folterskandalen in Militärgefängnissen im Irak und in Afghanistan. Rumsfeld habe bestimmte Verhörmethoden angeordnet und damit zum Missbrauch von Gefangenen etwa in Abu Ghraib oder in Guantanamo beigetragen, heißt es in der Zusammenfassung eines Untersuchungsberichts, die am Donnerstag vom Streitkräfteausschuss des Senats veröffentlicht wurde.

Rumsfelds Handlungen seien eine "direkte Ursache für Gefangenenmissbrauch" im Lager Guantanamo gewesen und hätten "zum Gebrauch missbräuchlicher Techniken in Afghanistan und im Irak beigetragen", heißt es in dem Bericht, der unter anderem vom republikanischen Senator und unterlegenen republikanischen Präsidentschaftskandidaten John McCain vorgelegt wurde. McCain, der selbst in Kriegsgefangenschaft Folter erlitt, sagte: "Diese Politik war falsch und darf sich nie wiederholen."Der demokratische Senator Carl Levin sagte: "Die Botschaft von oben war klar. Es ist akzeptabel, erniedrigende Techniken gegen Gefangene zu benutzen." Rumsfeld hatte im Dezember 2002 aggressive Verhörmethoden für Guantanamo autorisiert. Diese Order hatte er sechs Wochen später zwar zurückgenommen. Dem Bericht zufolge hielt sich die Weisung des Verteidigungsministers dennoch in Militärkreisen. "Der Missbrauch von Gefangenen in Abu Ghraib Ende 2003 war nicht einfach das Ergebnis eigenmächtigen Handelns einzelner Soldaten", heißt es in dem Bericht. Bei Verhören mussten sich Gefangene nackt ausziehen, in schmerzhaften Haltungen ausharren, abgerichtete Hunde wurden auf sie losgelassen, um sie einzuschüchtern.

Die Meldungen über die brutale Behandlung von Gefangenen im irakischen Gefängnis Abu Ghraib hatte zu weltweit Empörung geführt.




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