Newsinternational Freitag, 19.09.2025 |  Drucken

Aktuell: 83 Prozent der Deutschen halten Israels Militäreinsatz für nicht gerechtfertigt

Nichthandeln der Politik erzeugt fatale Folgen für das Vertrauen in die Verteidigung von Völkerrecht und Menschenrechten

Eine deutliche Mehrheit der Deutschen übt scharfe Kritik am Vorgehen Israels im Gazastreifen und in der Westbank. Laut dem aktuellen Politbarometer, das von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen erhoben wurde, halten 83 Prozent der Befragten den israelischen Militäreinsatz für nicht gerechtfertigt – ein so hoher Wert wie noch nie zuvor. Obwohl fälschlicherweise die Fragestellung der Umfrage von einem Krieg zwischen Israel und der Hamas ausgeht, sehen viele Befragte vor allem in den hohen Opferzahlen unter der palästinensischen Zivilbevölkerung sowie in den dokumentierten Menschenrechtsverletzungen Israels Gründe, die Legitimität des Einsatzes klar in Frage zu stellen und erkennen immer mehr Israels gezielte militärische Vorgehen gegen möglichst viele Zivilisten und sie zu vertreiben. Auffällig ist, dass die deutsche Politik bislang kaum auf dieses Meinungsbild reagiert. Kritiker warnen vor fatalen Folgen für das Vertrauen in die Verteidigung von Völkerrecht und Menschenrechten. Ignorieren politische Entscheidungsträger die Haltung der Bevölkerung, könnte dies langfristig zu einer tiefen Entfremdung zwischen Regierung und Gesellschaft führen.

Hintergrund: Nachdem eine UN-Untersuchungskommission diese Woche Schlussfolgerung gemacht hat, dass Israel Völkermord in Gaza begangen hat, was zuvor alle nahmhaften Rechtegruppen, NGOs und Wissenschaftler der Welt längst festegestellt haben, wird einmal mehr klar: In den letzten zwei Jahren hat sich Israel nicht einfach gegen die Hamas verteidigt. Stattdessen hat sie einen totalen Krieg gegen das ganze palästinensische Volk geführt.




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