Zur 8. interreligiösen Friedensfahrt trafen sich in Kevelaer Juden, Muslime und Christen - Ahmad Aweimer (ZMD) ist von Anfang an dabei
Kinder aus aller Welt hatten auf ein Quadratmeter großen Tüchern ihre Sehnsucht nach Frieden dargestellt
Getragen wird die interreligiöse Friedensfahrt von den christlichen Gemeinden Kevelaers, der Aktion pro Humanität, Ahmad Aweimer, Dialogbeauftragter des Zentralrates der Muslime in Deutschland und Michael Rubinstein, Verwaltungsleiter der israelitischen Religionsgemeinschaft Württemberg.
Eine solche Aktion für den Frieden, den die abrahamitischen Religionen nur gemeinsam erreichen können, wie die Vertreter der Glaubensgemeinschaften betonen. Gemeinsam, weil „wir alle an den gleichen Gott glauben“, hatte Pater Lutfi bereits im Vorfeld der Friedenswallfahrt betont. Der Pater sprach die Menschen mit seiner Zuversicht und seiner Hoffnung an, dass es immer noch gelingen kann, Frieden zu stiften. Trotz des momentanen großen Unfriedens in der Welt – vor allen Dingen in seiner syrischen Heimat und in der Ukraine.
Ahmad Aweimer, Dialog- und Kirchenbeauftragter des Zentralrats der Muslime in Deutschland, stellte zwei Tücher vor, auf denen Gebete aus dem Koran gestaltet waren. Sie wurden für alle sichtbar gehalten von David Burau, Pastor der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Kevelaer, und von Michael Rubinstein. „Was ist mit uns Menschen los, wenn wir doch täglich vielmals (die Muslime 5 mal) um Frieden bitten?“, fragte Aweimer. Alle Propheten von Mohammed bis Abraham hätten Frieden angestrebt. „Und nur in Frieden betreten wir das Paradies“, zitierte Aweimer eine Sure des Korans. ,Der Leitgedanke der Interreligiösen Friedenswallfahrt im von Krisen und Krieg geprägten Jahr lautete übrigens
„Auf Tuchfühlung gehen". Passend dazu wurden von Menschen in verschieden Ländern wie beispielsweise dem Niger, Benin, Syrien, der Ukraine und Deutschland Friedenstücher gestaltet.Pater Firas Lutfi brachte das Tuch aus Aleppo mit, welches kriegstraumatisierte Kinder gemeinsam gestaltet hatten. Diese einzelnen Tücher wurden am Sonntag an mehreren Stationen zu einem beeindruckenden, großen Band zusammengebunden. ,Friedenstauben in allen Regenbogenfarben, Herzen, auch viele Friedenswünsche in Textform, durchgestrichene Gewaltsymbole und schließlich ein großes weinendes Auge auf dem Tuch der Ukraine waren zu sehen. Viele der Tücher stammten aus Krisengebieten.
„Auf Tuchfühlung gehen“, das heiße „Nähe zulassen“ in einer Zeit, in der Menschen gerne auf Abstand gingen und einen „Panzer“ um sich aufbauten. „Die interreligiöse Friedenswallfahrt hat in den Jahren Freundschaften zwischen Menschen verschiedener Religionen entstehen lassen, persönliche Nähe und gegenseitigen Respekt“, betonte Rubinstein. ,Auch Schüler der Realschule Rees hatten ein Tuch gestaltet. Zwei Schülerinnen erläuterten die Symbole: „Unsere Botschaft heißt Völkerverständigung. Alle Menschen sollen ohne Krieg, Unterdrückung und Gewalt als friedliche Nachbarn leben.“ (Eigene Text, zudem RP und Bistum-Zeitung)