Moscheebau (Hans Steinkamp/pixelio.de)
Moscheebau (Hans Steinkamp/pixelio.de)
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Aus den Hinterhöfen in die Mitte der Gesellschaft
Monheim: Erstmalig finanziert eine Stadt ein Moscheebauprojekt mit. ZMD begrüßt Entscheidung
Die katholische Kirche begrüßt die finanzielle Unterstützung für zwei islamische Gemeinden im nordrhein-westfälischen Monheim durch die Stadt. Der Beschluss des Stadtrats, den Bau von Moscheen und Gemeindezentren mit 845.000 Euro zu fördern, sei «ein gutes Zeichen für Integration», sagte der Monheimer Pfarrer Burkhard Hoffmann am Donnerstag der Katholischen Nachrichten-Agentur. Die Stadt fördere auch andere Gruppierungen wie Kirchen und Sportvereine. Die Debatte über die Förderung der beiden islamischen Gemeinden hatte auch überregional Beachtung gefunden.
Der Monheimer Rat hatte am Mittwochabend die Zuschüsse mit den Stimmen der Mehrheitsfraktion Peto beschlossen. SPD, CDU, Grüne und FDP stimmten dagegen. Der Verein «Ditib-Türkisch Islamische Gemeinde zu Monheim» und der Verein «Islamische Gemeinde in Monheim und Umgebung» erhalten das Geld, um Grundstücke von städtischen Tochtergesellschaften kaufen zu können. Verbunden sind damit Auflagen, wie dass, die Minarette nicht höher als 25 Meter sein dürfen. Zudem haben die Gemeinden ein Bekenntnis zu Verfassungstreue und Toleranz abzulegen.
Hoffmann verteidigte die türkische Gemeinde gegen die Kritik, sie werde von Ankara aus gesteuert. Die Anbindung der einzelnen Ditib-Gemeinden an die Religionsbehörde in der Türkei sei sehr unterschiedlich und die Monheimer Moscheegemeinde handele vollkommen unabhängig.
Mit ihr pflege die katholische Kirchengemeinde seit zehn Jahren Kontakte, so der Pfarrer. Dazu gehörten interreligiöse Dialoge drei- bis viermal im Jahr. Zudem gebe es besondere Aktionen wie die gemeinsame Begehung eines Friedhofes, um sich gegenseitig die jeweiligen Bestattungstraditionen zu erklären.
Der Pfarrer betonte die Bedeutung solcher Begegnungen. Durch Kennenlernen ließen gegenseitige Animositäten schnell nach. «Es ist ganz wichtig, dass man voneinander weiß», so Hoffmann. Voraussetzung für die Integration sei überdies, dass die Muslime wie die Christen ihre jeweilige Identität leben können.
Der seit sieben Jahren amtierende Bürgermeister Daniel Zimmermann von der lokalen früheren Schülerpartei Peto (lateinisch: «Ich fordere») will die islamischen Gemeinden aus den Hinterhöfen holen und so besser integrieren. Die von ihm angeregte Rats-Entscheidung war im Juli vertagt worden, nachdem das Vorhaben für Aufsehen gesorgt hatte. Zu einer Bürgeranhörung in der 44.000-Einwohner-Stadt südlich von Düsseldorf kamen 900 Menschen.
„Monheim hat wieder einmal eine gute Entscheidung getroffen“, kommentiert ZMD-Vorstandsmitglied Hamza Wördemann. „Bei unserem Präventionsprojekt Safer Spaces motivieren wir unsere Jugendlichen mit dem Muster-Beispiel Monheim, wo Schüler und Studenten Kommunalpolitik erfolgreich mitgestalten“.
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