Artikel Freitag, 16.10.2015 |  Drucken

Das Berliner Projekt JUMA („jung, muslimisch, aktiv“) organisiert eine Fachtagung zur muslimischen Jugendarbeit: Jugendvereine, Stiftungen und Behörden kommen an einen Tisch.

Am 13. Oktober 2015 fand in Berlin eine Fachtagung zur muslimischen Jugendarbeit statt: Ziel war es, die Jugendlichen und öffentliche Stellen näherzubringen. Es wurden Projekte vorgestellt, von Erfahrungen berichtet und Visitenkarten ausgetauscht.

Als Redner eingeladen waren Dr. Heiko Geue, Ministerialdirektor im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Norbert Seitz, Ministerialdirektor im Bundesministerium des Inneren, und Prof. Dr. Hannes Schammann von der Universität Hildesheim – jeder hielt seinen Impuls-Vortrag. Es wurde jedoch nicht nur informiert; auch Diskussionen fanden ihren Platz. So konnten die Teilnehmer der Tagung – sowohl die Jugendlichen als auch die Vertreter offizieller Stellen – gemeinsam in Workshops in Augenhöhe arbeiten. Das passiert bislang leider viel zu selten.  

Themen dieser Arbeitsrunden waren Diversity, Frauenförderung, kulturelle sowie demokratische Bildung innerhalb der muslimischen Jugendarbeit. In diesen Gruppen wurden Probleme erläutert, Fragen aufgeworfen und erste Antworten gesucht. Es war allerdings nicht verwunderlich, dass in einigen Arbeitsgruppen auch die gespürte Distanz zwischen den muslimischen Jugendvereinen und den Behörden und Ämtern angesprochen wurde. Die muslimischen Jugendlichen überraschten jedoch etwas mit ihren Forderungen: Zwar wurden finanzielle Unterstützungen durchaus angesprochen, viel stärker im Vordergrund stand aber die Forderung nach fachlicher Beratung. Professionelle Hilfe auf dem eigenen Weg zur Professionalisierung – durch Berater, Kooperationen, Referenten. Der Wille zur Eigenständigkeit ist da.  

Die Fachtagung hat gezeigt, dass alle Beteiligten bereit zu sein scheinen, aufeinander zuzugehen. Es bleibt zu hoffen, dass sich dadurch auch tatsächlich Partnerschaften und gemeinsame Projekte entwickeln.



Ähnliche Artikel

» Gemeinsam für Kinder: Jüdische, christliche und muslimische Sozialarbeit
» Muslimische Jugendstrafgefangene laut Studie benachteiligt
» Tatort U-Bahn München: Opfer Josef K. verdankt Bosnier Mirza T. wahrscheinlich sein Leben
» Angst vor Krieg in Europa ist größte Sorge von Jugendlichen
» Innenministerkonferenz mit erschütterndem Ergebnis über Ausländer- und Islamfeindlichkeit unter Jugendlichen

Wollen Sie einen
Kommentar oder Artikel dazu schreiben?
Unterstützen
Sie islam.de
Diesen Artikel bookmarken:

Twitter Facebook MySpace deli.cio.us Digg Folkd Google Bookmarks
Linkarena Mister Wong Newsvine reddit StumbleUpon Windows Live Yahoo! Bookmarks Yigg
Diesen Artikel weiterempfehlen:

Anzeige

Hintergrund/Debatte

Extreme bis extremistische Einstellungen in Deutschland auf dem Vormarsch mit Spiegelung in der Politik und Medien
...mehr

Langes KNA-Interview: Der neue Vorsitzende des Zentralrats der Muslime über sein Amt
...mehr

Bochum ehrt Ahmed Aweimer zum 70. Geburtstag
...mehr

Aiman Mazyek kommentiert das Verbot der Imam Ali Moschee: "Blaue Moschee - Islamisches Zentrum in Hamburg
...mehr

Medienanalyse: Rassismus in Medien, Recht und Beratung
...mehr

Alle Debattenbeiträge...

Die Pilgerfahrt

Die Pilgerfahrt (Hadj) -  exklusive Zusammenstellung Dr. Nadeem Elyas

88 Seiten mit Bildern, Hadithen, Quran Zitaten und Erläuterungen

Termine

Islamische Feiertage
Islamische Feiertage 2019 - 2027

Tv-Tipps
aktuelle Tipps zum TV-Programm

Gebetszeiten
Die Gebetszeiten zu Ihrer Stadt im Jahresplan

Der Koran – 1400 Jahre, aktuell und mitten im Leben

Marwa El-Sherbini: 1977 bis 2009