Newsnational Donnerstag, 26.07.2007 |  Drucken

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Luxemburg: Islam wird anerkannte und gleichberechtigte Religionsgemeinschaft

Rat besteht zukünftig aus fünf Imamen und einem Mufti als religiösem Oberhaupt

Der Islam erhält in Luxemburg die gleichen Rechte wie die anderen Glaubensgemeinschaften. Kultusminister François Biltgen stellte am Dienstag eine Konvention vor, die das Verhältnis zwischen den Muslimen im Land und dem Staat regelt.

Die muslimische Glaubensgemeinschaften werden zukünftig von einem Rat aus fünf Imamen und einem Mufti als religiösem Oberhaupt vertreten. Dieser Rat - "Schura" genannt - fungiert als Ansprechpartner für den Staat, seine Mitglieder werden wie Staatsbeamte bezahlt. Der Mufti schwört einen Eid auf den Großherzog und die Verfassung des Landes und verpflichtet sich damit, dass seine Glaubensgemeinschaft die Gesetze und die öffentliche Ordnung einhält.

"Die Konvention gibt keiner Religionsgemeinschaft weitere Rechte als die, die in Verfassung festgeschrieben sind", sagte Minister Biltgen. Ähnliche Konventionen gibt es bereits seit 1998 mit der katholischen und evangelischen Kirche, der orthodoxen Glaubensgemeinschaft und der jüdischen Gemeinde.

Bereits unter Kultusministerin Erna Hennicot-Schoepges hatten sich die Muslime in Luxemburg darum bemüht, als Religionsgemeinschaft anerkannt zu werden. Nach Aussagen von Minister Biltgen war eine Voraussetzung für diesen Schritt, dass ein einziges Gremium für alle Muslime geschaffen wird.
Mit der Konvention möchte die Regierung den Islam besser in die juristische Landschaft in Luxemburg einbinden. Weil der Islam keine zentralisierten Strukturen kennt, führen die verschiedenen Glaubensrichtungen ein Eigenleben. Verhandlungen zwischen Staat und Moslems waren dadurch bisher erschwert worden.

Die etwa 8000 Muslime in Luxemburg kommen hauptsächlich aus den ehemals jugoslawischen Republiken Montenegro und Bosnien-Herzegowina. Doch in den vergangenen Jahren ist auch ein Zuzug von Muslimen aus anderen Ländern festzustellen.





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