Newsnational Mittwoch, 21.09.2022 |  Drucken


Christlich-Islamische Gesellschaft e.V. (CIG) feiert 40. Geburtstag
Christlich-Islamische Gesellschaft e.V. (CIG) feiert 40. Geburtstag

Jubiläum: 40 Jahre Christlich-Islamische Gesellschaft (CIG) - ZMD gratuliert

Mit einem Festakt in Köln beging die Christlich-Islamische Gesellschaft am 19. September ihr vierzig-jähriges Bestehen. Mit fast 250 Mitgliedern ist sie damit der größte und älteste Verein, der sich in Deutschland den christlich-islamischen Beziehungen widmet

Mit einem Festakt in Köln beging die Christlich-Islamische Gesellschaft am 19. September ihr vierzig-jähriges Bestehen. Mit fast 250 Mitgliedern ist sie damit der größte und älteste Verein, der sich in Deutschland den christlich-islamischen Beziehungen widmet.

Als kleiner Fürsorge-Verein für muslimische Arbeitsmigranten vor vier Jahrzehnten gegründet, heute als Ansprechpartner für christlich-muslimische Zusammenarbeit fest etabliert: Die Christlich-Islamische Gesellschaft (CIG) praktiziere «in vorbildlicher Weise Nächstenliebe», sagte NRW-Integrationsministerin Josefine Paul zum 40-jährigen Bestehen. Das gelte besonders auch für die muslimische Notfallbegleitung, betonte die Grünen-Politikerin in einer Mitteilung zu einem Festakt am Montag in Köln.

Aiman Mazyek, Vorsitzender des Zentralrats der Muslime in Deutschland und seit über 20 Jahren Mitglied der Christlich-Islamischen Gesellschaft, schätzt den interreligiösen Dialog in seinem Festvortrag als „Friedensarbeit an der Basis“. Weiter betont Mazyek: „Er fordert das nachhaltige Bestreben, Gemeinsamkeiten zu finden und bei unterschiedlichen Positionen stets den friedlichen Ausgleich zu suchen. Dies ist – wie wir wieder in Kriegszeiten schmerzlich erfahren müssen – eine unabdingbare Grundlage, um Konflikte politisch wie menschlich zu lösen. Mein Glaube hilft mir diesen Weg zu gehen, der andere Glaube des Anderen ebenso." Weihbischof Rolf Steinhäuser, im Erzbistum Köln Bischofsvikar für den interreligiösen Dialog, bekräftige hierzu: „Mahatma Gandhi sagte einmal, dass es keinen Weg zum Frieden gibt, sondern dass der Friede der Weg ist. Wo muslimische und christliche Gläubige einander in ge-genseitiger Achtung und Wertschätzung begegnen, wo sie gemeinsam die Größe und Liebe Gottes bezeugen und gemeinsam für Gerechtigkeit eintreten, verwirklichen sie miteinander bereits das, wofür sie einstehen."

Der Interreligiöse Dialog ist Friedensarbeit an der Basis, er fordert das nachhaltige Bestreben, Gemeinsamkeiten zu finden und bei unterschiedlichen Positionen stets den friedlichen Ausgleich zu suchen. Dies ist - wie wir wieder in Kriegszeiten schmerzlich erfahren müssen - eine unabdingbare Grundlage, um Konflikte politisch wie menschlich zu lösen." Aiman Mazyek

Gemeinsame Verantwortung auf Augenhöhe

1982 in Iserlohn gegründet, haben sich muslimische und christliche Mitglieder in der Christlich-Islamischen Gesellschaft das gemeinsame Ziel gesetzt, den Dialog, das gegenseitige Verständnis und die Zusammenarbeit ihrer Religionen zu fördern. „In den Anfangsjahren ging es oft darum, über Islam und Christentum zu informieren und Vorurteile zurechtzurücken. Gespräche und viele Veranstaltungen wie die ‚Christlich-Islamischen Wochen' waren an der Tagesordnung. Der Islam kam langsam in dieser Gesellschaft an, und viele unserer älteren Mitglieder haben daran mitgewirkt", sagt Prof. Dr. Thomas Lemmen, Geschäftsführer der Christlich-Islamischen Gesellschaft.

„Heute sind wir über das Miteinander-Reden hinaus. Christliche und muslimische Mitglieder der Christlich-Islamischen Gesell-schaft stellen sich in gemeinsamer Verantwortung gesellschaftlichen Herausforderungen. Augenhöhe ist das Merkmal unserer Arbeit", sagt Dunya Elemenler, Vorsitzende der Christlich-Islamischen Gesellschaft.

Im Vorstand der Christlich-Islamischen Gesellschaft arbeiten daher immer genauso viele muslimische wie christliche Mitglieder mit. Die konkrete Arbeit ist vielfältig. Seit zehn Jahren erstellt die Christlich-Islamische Gesellschaft den Interreligiösen Kalender des Landes Nordrhein-Westfalen. Ein anderes Feld ist die Zusammenarbeit mit der christlichen Notfallseelsorge in der Ausbildung muslimischer Ehrenamtlicher zu Notfallbegleitenden. Beide Tätigkeitsbereiche werden vom Land Nordrhein-Westfalen gefördert.




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