Newsnational Montag, 28.12.2020 |  Drucken


ZMD-Vorsitzender Aiman Mazyek im Vatikan bei Papst Franziskus
ZMD-Vorsitzender Aiman Mazyek im Vatikan bei Papst Franziskus

ZMD-Vorsitzender Aiman Mazyek würdigt Papst-Enzyklika "Fratelli tutti"

"Wir brauchen jetzt mehr denn je eine Gesellschaft, in der Solidarität wieder das bedeutet, was sie ist: Verlässlichkeit. Wir brauchen eine Gemeinschaft, in der man sich empört über alltägliche Ungerechtigkeit, über Elend und Menschenverachtung"

Freiburg Als wichtigen und bislang zu wenig gewürdigten Aufruf zu Solidarität und Gemeinschaft hat der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek, die Enzyklika "Fratelli tutti" von Papst Franziskus gewürdigt. Der Papst setze mit seinem Text einer Welt voller Gewalt und Verunsicherung eine außerordentliche Idee entgegen, schreibt Mazyek in einem Gastbeitrag für die in Freiburg erscheinende Zeitschrift "Herder Korrespondenz" (Januar 2021).

So mache der Papst deutlich, dass der Traum "einer großen Menschheitsfamilie" keine Utopie und kein jenseitiges Erlösungsversprechen sei, sondern besonders in Zeiten von weltweiter Klimakatastrophe und Kriegen eine "existenzielle Verantwortung", betont Mazyek."

"Wir brauchen jetzt mehr denn je eine Gesellschaft, in der Solidarität wieder das bedeutet, was sie ist: Verlässlichkeit. Wir brauchen eine Gemeinschaft, in der man sich empört über alltägliche Ungerechtigkeit, über Elend und Menschenverachtung", so ZMD-Vorsitzender Aiman Mazyek


ZMD-Vorsitzender Aiman Mazyek und Großimam Ahmad al-Tayyib zu Besuch in Abu Dhabi im Rahmen der Begegnung zwischen Papst Franziskus und Großimam Ahmad Al-Tayyib

ZMD-Vorsitzender Aiman Mazyek und Großimam Ahmad al-Tayyib zu Besuch in Abu Dhabi im Rahmen der Begegnung zwischen Papst Franziskus und Großimam Ahmad Al-Tayyib
"Wir sind Deutsche, deutsche Muslime - und dies nicht nur auf Bewährung."

Wir brauchen jetzt mehr denn je eine Gesellschaft, in der Solidarität wieder das bedeutet, was sie ist: Verlässlichkeit. Wir brauchen eine Gemeinschaft, in der man sich empört über alltägliche Ungerechtigkeit, über Elend und Menschenverachtung", so der Zentralrats-Vorsitzende.

Dabei seien insbesondere die Religionen in der Pflicht und sowohl Christen wie Muslime gefordert, sich im Alltag für "Frieden, Gerechtigkeit, Wohlfahrt und Wohlergehen" zu engagieren, schreibt Mazyek. Das "Virus menschlicher Zerstörungswut" müsse zurückgedrängt werden, "ob im Gewande des Rassismus, des religiösen Extremismus oder politischen Fundamentalismus".

Zugleich forderte er, "anhaltende Vorbehaltsdiskussionen gegenüber uns Muslimen" zu beenden: "Wir sind Deutsche, deutsche Muslime - und dies nicht nur auf Bewährung."

Den vollständigen Gastbeitrag in der Herder Korrespondenz von Aiman Mazyek finden Sie hier.



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