Artikel Freitag, 15.04.2016 |  Drucken

Regierender Bürgermeister Müller besuchte Deutsche Universität in Kairo

Prof. Dr. Asraf Mansour: "Das Konzept, das mir von Anfang an vorschwebte, nämlich deutsche und ägyptische Wissenschaft, Lehre, Forschung, Traditionen und Kultur zu verzahnen, scheint aufgegangen zu sein"

Einst kam der Ägypter Ashraf Mansour zum Studium der Chemie und Physik nach Deutschland. In den 1990 Jahren promovierte und habilitierte er in Ulm. Die deutsche Universitätslandschaft fand Prof. Dr. Asraf Mansour so beeindruckend, dass er 2003 eine Universität nach deutschem Vorbild in Kairo gründete. Diese private ägyptische Akademie in Form einer Stiftung entstand unter reger Beteiligung der Alma Mater von Prof. Mansour, der Universität Ulm und der Universität Stuttgart. Er selber sagte: „Meine Familie und alle meine Freunde hielten mich damals für total verrückt, als ich mein letztes Geld in dieses Projekt steckte.“

Die Universität in der ägyptischen Hauptstadt erhielt den Namen GUC, German University in Cairo. Die Unterrichtssprache ist Englisch. Deutsch ist Unterrichtsfach. Persönliche Schirmherren der Universitätsgründung waren der kürzlich verstorbene Bundesaußenminister a.D. Hans-Dietrich Genscher, der baden-württembergische Ministerpräsident Erwin Teufel und der damalige Vorstandsvorsitzende der Siemens AG, Heinrich von Pierer. Der Erfolg gab dem Ägypter Recht. Bereits bei Gründung schrieben sich 3.300 Studenten ein, wobei der Anteil der Studentinnen 40 % betrug. Die nächste Gründung ließ nicht lange auf sich warten und erfolgte im Januar 2013. In Berlin-Reinickendorf entstand eine Dependance der GUC. „Ich wollte von Anfang an, dass unsere Studenten während ihres Studiums ein Auslandssemester in Berlin verbringen. Sie sollen die deutsche Kultur näher kennenlernen und sich vor Ort über Deutschland und seine Bewohner ein Bild machen.“ Mittlerweile studieren auch zahlreiche Deutsche an der GUC in Kairo. „Das dient der Völkerverständigung und schafft Freundschaften“, so der Universitätsgründer.

Am 5. April 2016 besuchte der Regierende Berliner Bürgermeister Michael Müller zusammen mit Wissenschaftssenatorin Sandra Scheres (beide SPD), Reinickendorfs Bezirksbürgermeister Frank Balzer (CDU) und dem Botschafter Ägyptens, Badr Abdel Aty, die GUC im Ortsteil Tegel. Michael Müller und die anderen Gäste zeigten sich beeindruckt, dass  Studenten zwischen 71 Bachelor- und Masterstudiengängen in Kairo und Berlin das Studium beginnen können. Das Angebot geht von Ingenieurstudiengängen über Architektur und Pharmazie bis zu Grafikdesign. Hierzulande ist kaum bekannt, dass die GUC die erste und größte deutsche Universität im Ausland ist. Prof. Mansour betonte: „Das Konzept, das mir von Anfang an vorschwebte, nämlich deutsche und ägyptische Wissenschaft, Lehre, Forschung, Traditionen und Kultur zu verzahnen, scheint aufgegangen zu sein.“ (Volker-Taher Neef, Berlin)



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