Leserbriefe
Philipp Schaffner (Schweiz) schrieb:
Innenpolitisch von den USA lernen
Vor Jahren schon, um 1999/2000, besprach ich das Thema "Ost/West" und "Integration von Muslimen" mit vielen Schweizer und ausländischen Freunden und Kollegen intensiv. Nun reden alle darüber. Überall. Es war aber damals schon klar, dass in Europa etwas schief läuft. Dass die Menschen (nicht nur Ausländer/Inländer) -- allgemein -- nicht mehr so zusammenfinden wie früher. Typisch für ein postindustrielles Land wie die Schweiz! Konkret: Es ist vielen Menschen seit langem aufgefallen, dass da irgendetwas nicht so klappt, irgendetwas nicht so läuft, wie es sollte. Gerade im Bereich der Integration. Vor allem vor einigen Jahren gab es auf offener Strasse viele Konflikte zwischen Muslimen und Einheimischen. Da war dieses Dilemma offensichtlich. Aber wie sollte es denn laufen? Wo war und ist das Konzept für einen reibungslosen Ablauf der Integration? Wir wussten es damals nicht! Und heute? Wissen wir es heute? Kaum!
Zum Artikel selbst:
Mir scheint, der Artikel werfe ein zu schönes Bild auf das Land jenseits des Atlantiks! Was ist mit den ertrunkenen Schwarzen in Louisiana; sie waren schliesslich die Mehrheit der Opfer. Und aus purem Zufall war die Mehrheit einfach schwarz, oder wie? Solcherlei Beispiele liessen sich auch in einem beinahe propagandistisch-romantisch-verschönernden Artikel wie "Innenpolitisch von den USA lernen" anführen. Oder weshalb nicht auch die Integrationspolitik von Kanada erwähnen? Ist dieses Land denn schon zu weit von den USA entfernt? Müssen es immer die USA sein, welche als uneingeschränktes Vorbild der Welt voranschreiten, aufrecht gesinnt und mit flatternder Fahne?
Da scheint mir etwas nicht ganz zu stimmen. Schon alleine aus dem einfachen Grund, dass wir alle -- jederzeit -- in diesem Bereich an uns arbeiten sollen und wollen. Wir alle. Und da gibt es kein heiliges Land, welches alles richtig macht.
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