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Mittwoch, 21.12.2022

"Er war uns eine große Stütze, als Mediziner und Islamwissenschaftler, aber auch als Freund und Wegbegleiter des ZMD"

Aiman Mazyek zum Tod des ZMD-Beauftragten für Medizin, Umwelt und Tierschutz Dr. Zuhair Safar Halabi

Heute ist Dr. Zuhair Safar Halabi zu seinem Schöpfer zurückgekehrt. „Abu Anas“, möge Gott ihn in Seiner Barmherzigkeit aufnehmen, ist nach langer Krankheit gestorben. Dr. Zuhair war bis zuletzt der Beauftragte des Zentralrates der Muslime in Deutschland (ZMD) für Medizin, Umwelt und Tierschutz.

"Von Gott kommen wir und zum Ihm ist die Rückkehr" (Quran)

ZMD-Vorsitzender Aiman Mazyek kondolierte heute mit den Worten: „In dem über ein Jahrzehnt seiner Arbeit bei uns verfasste er etliche Gutachten und Expertisen, auf die wir im ZMD und die muslimische Gemeinschaft in Deutschland mit Hochachtung und Dankbarkeit blicken. Er ist u.a. Mitgründer des ersten muslimischen Tierschutzvereins. Er war uns eine große Stütze, als Mediziner und Islamwissenschaftler, aber auch als Freund und Wegbegleiter des ZMD. Er wird uns sehr fehlen. Möge Gott ihn für seine Arbeit reichlich belohnen“.

Abschließend hob Mazyek hervor: “Im Namen des ZMD drücken wir unsere Trauer, unser Mitgefühl und unser aufrichtiges Beileid gegenüber seiner Gattin und Kindern  aus. Unsere tiefste Anteilnahme aufgrund des schmerzlichen Verlustes gilt insbesondere ihnen und all seinen Freunden und Verwandten“.

Aus der Beileidsbekundung des Islamischen Zentrum Aachen heißt es:

Wir trauern um den Tod des ehrenwerten Bruders Dr. M. Zouhair Safar Al- Halabi „Abu Anas“. Allah hat ihn in der Nacht zum 15.12.2022 zu Sich abberufen, nach einem langen anstrengenden Kampf gegen die Krankheit. Möge Allah ihm diese Anstrengung als Sühne und Erhöhung der Stufen anrechnen, Amin.

Bruder Abu Anas war ein langjähriges Mitglied unserer Moschee und war über viele Jahre hinweg Vorstandsmitglied und stellvertretender Vorstandsvorsitzender. In all diesen Jahren war er einer der besten Vertreter der Interessen der Moschee. Darüber hinaus saß er lange Jahre im Aufsichtsrat des Zentralrates der Muslime in Deutschland (ZMD) als Vertreter des IZA.

Selbst in den Jahren seiner Erkrankung hat er sich immer eingebracht für die Moschee und war immer für einen Rat zu erreichen – nicht zuletzt zu Beginn der Corona- Pandemie. In den vergangenen eineinhalb Jahren ereilte ihn dann die Krankheit erneut, sodass er sich weitestgehend zurückzog. Doch selbst bei der Aufgabe seiner Praxis Mitte dieses Jahres, waren seine Gedanken bei der Moschee. So überließ er der Moschee Teile, von denen wir heute und in Zukunft profitieren werden, in sha Allah.

Abu Anas lebte für den Islam und war hierin ein Vorbild. Sowohl in seiner Tätigkeit als Arzt, wie auch in seinem Engagement auf verschiedenen Ebenen der islamischen Arbeit – nicht zuletzt im IZA – und auch in seinem Engagement im interkulturellen Dialog, für das er von der Stadt Düren ausgezeichnet wurde. 

Wir bitten Allah all die rechtschaffenen Taten von Bruder Abu Anas anzunehmen und ihn dafür reichlich zu belohnen. Und wir bitten Ihn seiner Familie, seinen Kindern und allen Angehörigen und Trauernden beizustehen und ihnen zu Geduld und Standhaftigkeit zu verhelfen.

Aus dem Presseteam des ZMD heißt es:  

Allah yirhamo, unser herzliches Beileid, möge Gott seiner Seele gnädig sein und ihm das ewige Paradies zu teil werden lassen.

Dr. Halabi war ein passionierter, unglaublich akribischer, stets besonnener und wirklich freundlicher - mit einer sanften, ruhigen Art sprechender - Muslim und Mensch.  

Seine besonnene Art lud immer zum Gespräch über Gott und die Welt ein und er wollte sein Wissen, besonders in seinen späteren Jahren, mit den jüngeren und noch junggebliebenen Menschen teilen.  

Er hat sich trotz seines Umstands und der gottgegebenen Prüfung, einer langwierigen Krankheit, nicht einkriegen lassen und immer auf Allahs Fürsorge, Kraft und Hilfe vertraut. Dabei hatte er immer ein Lächeln auf den Lippen und verlor nie seine vertraute, immer zu warmherzige und gastfreundliche Art, wie man es von ihm und vielen anderen - lebenden wie verstorbenen (möge Gott Ihrer Seelen gnädig sein) - Urgesteinen der islamischen Aachener Community kennt.

Er war einer der engagiertesten Ehrenamtler der Aachener Community, der sich für die Förderung für Schüler und Schulen in NRW in ehrenamtlichen Projekten sowie die Hilfe - sei es finanziell oder ideell - der hinzugezogenen Geflüchteten einsetzte und letzteren damit ein Zuhause und angemessenen Lebensstandard gab.
 
Er war ein Pfeiler der muslimischen Community in Aachen, ein stets an sich hart arbeitender und in den Naturwissenschaften wie auch der Theologie und Wissenschaft des Islam forschender Mann, geprägt und geformt durch das Erbe und Wissen des Islams und der islamischen Kultur und angefacht durch die Akribie und Zielstrebigkeit der hiesigen Arbeits- und Ordnungskultur.  

In diesem Hinblick erwarb er immenses Wissen über die Naturwissenschaften gerade im Hinblick auf die Lehre des Menschen, seinem Körper und seiner so wichtigen lebenserhaltenden Funktionen und deren Zusammenwirken. Als Palliativmediziner und Radioonkologe beschäftigte er sich insbesondere mit dem Ende des menschlichen Lebens in dieser Welt (Diesseits) und trug zum Fortschritt dieser Medizin bei. Dabei entwickelte und formulierte er eine akademisch hochprofessionelle und detaillierte Sichtweise des Islams darauf.  

Er nahm Stellung zu und durchleuchtete wichtige medizinische Themen wie z.B. die Organspende und Sterbehilfe aus islamischer Sicht, auf die wir in Zukunft inschallah immer wieder zurückgreifen werden. Er war einer der ersten in Deutschland, der sich für diese Bereiche privat wie auch öffentlich einsetzte, sei es in der örtlichen Moschee oder auch in der Öffentlichkeit.  Möge Gott Ihm dies reichlich und fortlaufend mit Hasanat (Gute Taten von Engeln aufgeschrieben über das Leben) für das Jenseits belohnen.  

Er tat dies in Gott ergebener Treue als Leitfaden und Hilfe für die hiesigen Muslime und für alle Menschen in Deutschland und der ganzen Welt, mit der reinen Absicht für Allah - dem Allwissenden und Allmächtigen, dem Herren der Welten -, um Sein Wohlgefallen und Seine Zufriedenheit zu erlangen und den Menschen auf dieser Welt von Nutzen zu sein. Möge Allah ihm dies reichlich mit Hasanat (Guten Taten) entlohnen und ihn mit dem Paradies al Firdaus belohnen. Möge Gott ihm und seiner verbleibenden Familie in diesen schwierigen Zeiten Kraft und Segen spenden, auf dass Sie immer auf dem rechten Weg bleiben und Gott gedenken bzw. in Seinem Namen denken und handeln. Das Leben auf dieser Erde wurde dem Menschen nur einmal gegeben, so möge es jeder zu seinem vollen Potenzial und in Ehrerbietung zu Gott nutzen und ausschöpfen um mit reiner und guter Absicht dem Tag entgegenzublicken und um letztendlich seine Seele vor dem Schlechten, dem verfluchten Satan und seinen Intrigen wie auch dem ewigen Höllenfeuer zu bewahren. Möge Gott uns dafür die Möglichkeit und Kraft geben, auf dieses Ziel hinzuarbeiten und uns dann inschallah (so Gott will) mit dem Paradies zu belohnen. Ameen  

Oh Allah, mögest du ihm eine leichte und angenehme Zeit im Grab zu Teil werden lassen, bis zum Tag, an dem du uns zu dir rufst und wir für unsere Taten Rechenschaft ablegen werden und niemand uns erretten kann außer dir, Oh Allah, und nur durch deine Barmherzigkeit allein wir ins Paradies eingelassen werden. Möge Allah seiner Seele und allen lebenden und verstorbenen Muslimen auf dieser Erde gnädig sein.  

Ameen, ya rab al-alameen.  

„Inna Lillahi ma akhadh, wa Lahu ma a'ta wa kullu schai in 'Indahu bi Ajalin Musamma (Allah gehört, was Er nimmt, und Ihm gehört, was Er gibt, und alles hat bei Ihm einen festgesetzten Zeitpunkt)“  

„'Adhamallahu Ajrak, wa ahsana Allahu 'azaa ak, wa ghafara Allahu li Mayyitik (Möge Allah deinen Lohn vermehren, möge Allah euch auf schönste Weise Trost spenden und möge Allah eurem Verstorbenen vergeben)

21. Jumada al-Awwal 1444 / Berlin, 15. Dezember 2022



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