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Mittwoch, 17.01.2018

Das Leiden der Millionen Kinder im Jemen

Der kürzlich veröffentlichete UNICEF-Report zeigt, wie erschreckend die Situation der Menschen im Jemen ist. Besonders die Kinder leiden unter den katastrophalen Umstände. Die Verbreitung von Epidemien und Hungernöte bedrohen Millionen Kinderleben.

Köln (KNA) Die Lebenschancen von Millionen Kindern im Jemen zählen nach Angaben von Unicef zu den schlechtesten weltweit. "Gewalt, Vertreibung, Krankheiten, Armut, Unterernährung und unzureichende Versorgung mit Trinkwasser, medizinischer Hilfe und Bildung prägen ihre Kindheit", erklärte das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen am Dienstag in Köln anlässlich der Vorstellung des Berichtes "Born into War" (Im Krieg geboren). Mehr als drei Millionen Kinder wurden laut Unicef seit März 2015 in dem von Krieg heimgesuchten ärmsten Land der Arabischen Halbinsel geboren. Seitdem seien mehr als 5.000 Kinder verletzt oder getötet worden, über 11 Millionen Kinder bräuchten humanitäre Hilfe. Die Hälfte von ihnen habe keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser oder sanitären Anlagen. Wegen einer schlechter Versorgung mit Nahrungsmitteln leiden im Jemen laut Unicef schätzungsweise 1,8 Millionen Kinder an akuter Mangelernährung. Etwa 400.000 von ihnen müssten um ihr Leben kämpfen.

Unicef verweist auf die Choleraepidemie. Mehr als eine Million Menschen seien bislang von Cholera oder lebensgefährlichem Durchfall betroffen, darunter schätzungsweise 250.000 Kinder. "Eine ganze Generation von Kindern im Jemen kennt nichts Anderes als Gewalt. Sie leiden unter den verheerenden Konsequenzen eines Krieges, für den sie nicht verantwortlich sind", betonte die Unicef-Leiterin im Jemen, Meritxell Relano. "Weil die Grundversorgung zusammenbricht, breiten sich Mangelernährung und Krankheiten aus. Die Überlebenden tragen die physischen und psychologischen Folgen des Konflikts für den Rest ihres Lebens."

Unicef lenkt den Blick außerdem auf das Bildungssystem: Über zwei Millionen Kinder könnten keine Schule besuchen. Bis Ende September 2017 seien 256 Schulen zerstört worden. 150 Schulen beherbergten demnach Flüchtlinge, 23 nutzten bewaffnete Gruppen als Stützpunkt. Um Kindern zu helfen, benötigt Unicef in diesem Jahr nach eigenen Angaben umgerechnet rund 255 Millionen Euro. Das Hilfswerk ruft alle Konfliktparteien und die internationale Gemeinschaft auf, Kinder im Jemen zu schützen. "Eine Friedenslösung und ein Ende der Gewalt müssen so schnell wie möglich gesucht werden", lautet eine der Forderungen. Zudem müssten Hilfsorganisationen Zugang zu allen Hilfsbedürftigen bekommen. Auch sollten Einschränkungen beim Import von Waren aufgehoben, Mitarbeiter von Krankenhäusern, Schulen und Wasserwerken bezahlt werden.



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