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Freitag, 17.02.2017
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Verdrängung der RealitätKriminalität und Rassismus: Anschlag in Quebeck - globale Islamfeindlichkeit wächst - Von Belal El-MogaddediHeute am 17.02.2017 empfängt Bundeskanzlerin Merkel Kanadas Premierminister Justin Trudeau im Kanzleramt. Leider haben beide Länder ein gemeinsames Problem, die steigende Islamfeindlichkeit und vermehrten Anschläge auf Muslime und ihre Einrichtungen. Deutsche Muslime sind dem kanadischen Premierminister dafür dankbar, dass der den Anschlag auf eine Moschee in Quebec als das bezeichnet hat was er ist: Terrorismus. Gleichzeitig wundern sich Muslime in Deutschland darüber, dass die Medien und die Politik in Deutschland sich diese Beschreibung nicht zu eigen machen wollen und sich linguistisch davon distanzieren. Die Signale, die man damit an Muslime aussendet, besonders an junge Muslime, sind verheerend. In der Pressemitteilung des ZMD hieß es: "In der Vergangenheit war diese Moschee schon mehrfach Opfer von Anschlägen, nun offenkundig mit Todesfolge. " Während in Deutschland immer noch darüber diskutiert wird ob der Islam zu Deutschland gehört, und radebrechend über die Möglichkeit sinniert wird, dass Muslime vielleicht zu Deutschland gehören aber nicht der Islam, hat Justin Trudeau in Kanada die Herzen seiner muslimischen Kanadier mit diesen Worten erobert: „Wir trauern mit euch, wir verteidigen euch, wir lieben euch, wir stehen an eurer Seite. Ihr sollt wissen, dass wir euch wertschätzen. Ihr habt unsere gemeinsame Heimat in unendlicher Weise bereichert. Kanada ist euer Zuhause." Der Terroranschlag von Quebec war dem Flaggschiff der deutschen Nachrichtensendungen, der ARD-Tagesschau, ganze 19 Sekunden von 15 Minuten Berichterstattung wert. Er war die drittletzte Meldung der Sendung. Das drückt viel über die gesellschaftliche Wertschätzung von Muslimen in Deutschland aus.
Die Vorsitzende der Grünen-Partei von Kanada rief den Muslimen Kanadas zu: „In diesem Land wird es nicht den Hauch eines Unterschieds zwischen einem Christen, einem Juden, einem Sikh, einem Atheisten und einem Muslim geben." Politiker der demokratischen Parteien in Deutschland sollten sich eine dicke Scheibe von der kanadischen Politik in ihrem Umgang mit religiösen Minderheiten abschneiden, anstatt jeden Tag eine neue Sau durch die Muslimische Gemeinschaft zu jagen wie zuletzt in Hessen, wo 24 Stunden nach dem Terroranschlag von Quebec 1100 Polizisten in einen Einsatz geschickt wurden, um 54 von Muslimen genutzte Gebäude zu durchsuchen, und am Ende des Tages EINE Festnahme zu vermelden. So markiert man Muslime in der Öffentlichkeit als Gefahr. So neutralisiert man den anti-muslimischen Terroranschlag von Quebec, um Muslime als ein Feindbild für die Öffentlichkeit aufrecht zu erhalten. Während in Deutschland muslimische Frauen, die aus religiösen Gründen ein Kopftuch tragen der Zugang zu vielen Berufen verwehrt bleibt, dürfen in Kanada muslimische Polizistinnen ein Kopftuch tragen. So funktioniert Diversität und Inklusion. (Vors. der Deutschen Muslimliga- Belal El - Mogaddedi) |