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Samstag, 09.05.2015
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Mehr als ein ZeichenErzbischof und Imam aus Afrika erhalten Aachener FriedenspreisAachen (KNA) Dieudonne Nzapalainga (48), katholischer Erzbischof inder Zentralafrikanischen Hauptstadt Bangui, und der örtliche Imam Kobine Layam erhalten den diesjährigen Aachener Friedenspreis. Die Geistlichen setzten sich gemeinsam für ein friedliches Miteinander der Religionen in dem afrikanischen Land ein, teilte die Bürgerinitiative Aachener Friedenspreis am Freitag zur Begründung mit. Zudem wird eine Studenteninitiative aus Marokko ausgezeichnet, die sich dort Flüchtlingen widmet. Nzapalainga und Layam wirkten im Konflikt zwischen der islamischen Rebellengruppe Seleka und den christlich geprägten Gegen-Rebellen der Anti-Balaka auf eine gewaltfreie zivile Konfliktlösung hin, hieß es. Dazu besuchten sie einzelne Stadtviertel und reisten in entlegene Dörfer. Auch hätten sie ein Jugend-Fußball-Turnier mit Teams beider Religionen organisiert. Beide Geistliche riefen ihre eigenen Gläubigen zu einem friedvollen Miteinander auf und träten offensiv für eine Entwaffnung aller Konfliktparteien ein. Die aus vier Studenten bestehende Gruppe in Marokko erhält den Preis für «engagierte ehrenamtliche Flüchtlingsarbeit unter enorm erschwerten Verhältnissen». Sie versorgten gemeinsam mit der diakonischen Organisation der evangelischen Kirche in Marokko Flüchtlinge, die nach oft jahrelangem Irren durch die Wüste völlig entkräftet und traumatisiert in Marokko stranden. Die Studenten unterstützten die Menschen im Flüchtlingslager mit Nahrung, Kleidung sowie Zelten und Plastikplanen. Auch organisierten sie Arztbesuche. Mit ihrer Arbeit setze die Gruppe «auch ein Zeichen gegen die menschenverachtende Abschottungspolitik der EU», so die Bürgerinitiative Aachener Friedenspreis. Der Aachener Friedenspreis wird seit 1988 an Personen und Initiativen verliehen, die sich «von unten» für Frieden einsetzen. Die mit je 1.000 Euro dotierte Ehrung wird traditionell am Antikriegstag am 1. September überreicht. Im vorigen Jahr ging der Preis an die US-amerikanische Bewegung «Code Pink» gegen Rüstung und die deutsche Musiker-Initiative «Lebenslaute», die mit Konzerten an Militärstützpunkten, bei Ausländerbehörden oder Atomkraftwerken gegen gesellschaftliche Missstände protestiert. Frühere Preisträger waren die Münchner Schauspielerin und Tochter von Bertolt Brecht, Hanne Hiob, die israelische Frauenorganisation Machsom Watch, der katholische Priester und Menschenrechtler Marco Arana aus Peru und der Verein «Borderline Europe - Menschenrechte ohne Grenzen». |