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Donnerstag, 05.02.2015

Rache?

Hohe katholische Kirchenvertreter haben Hinrichtung zweier Extremisten in Jordanien als Vergeltungsmaßnahme verteidigt

Jerusalem (KNA) Ein hoher katholischer Kirchenvertreter hat die
Hinrichtung zweier Islamisten in Jordanien als Vergeltungsmaßnahme
verteidigt. In Jordanien herrsche eine «furchtbare Wut» über die
Ermordung des Luftwaffenpiloten Muaz al-Kasaesbeh durch den
«Islamischen Staat» (IS), sagte der Patriarchalvikar für Jordanien,
William Schomali, der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am
Mittwoch. «Es gab keine andere Möglichkeit, die Gemüter zu
besänftigen, außer durch die Tötung jener, die schon früher hätten
getötet werden sollen.»

Schomali sprach von einer legitimen Vergeltung. «Aus ethischer Sicht
hat der Staat das Recht dazu», so der in Jerusalem residierende
Weihbischof. «Krieg ist Krieg. Hätte der Staat nicht so gehandelt,
hätte das jordanische Volk unkontrolliert seine eigene Vergeltung
gesucht», sagte Schomali.

Einen Widerspruch zur katholischen Morallehre wollte Schomali darin
nicht erkennen. Auch die Kirche schließe die Todesstrafe als
äußersten Akt nicht aus, sagte er unter Verweis auf den Katechismus
der Katholischen Kirche. Dieser nennt als Bedingung allerdings, dass
es keine andere Möglichkeit gebe, das Leben anderer Menschen «wirksam
gegen einen ungerechten Angreifer zu verteidigen».

Der 64-jährige Palästinenser Schomali nannte die Hinrichtung weiter
«eine Warnung» für Sympathisanten des IS. Zugleich führten die
Exekutionen seiner Einschätzung nach «zu größerer Einheit und zum
Zusammenhalt der Jordanier gegen jedweden islamistischen
Radikalismus». Jordaniens König habe «in seiner Weisheit beschlossen,
dass die beiden Dschihadisten hingerichtet werden müssen, um das Volk
zu beruhigen. Es ist also mehr als ein reiner Racheakt», sagte
Schomali.

Der jordanische Pilot al-Kasaesbeh war nach einem vom «Islamischen
Staat» verbreiteten Video bei lebendigem Leib verbrannt worden. In
Reaktion darauf richtete Jordanien am Mittwochmorgen zwei zum Tode
verurteilte Islamisten hin, darunter die Al-Kaida-Terroristin
Sadschida al-Rischawi.



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