Folgen-fuer-muslime
aus der Presse: schrieb:
»Können Sie denn nicht aufpassen ...«
Fremdenfreunde hoffen auf Unterstützung
Lohr. Eine junge Frau, verhüllt mit Kopftuch, an der Hand ein drei bis vierjähriger Junge: Etwa einen Meter hinter ihr läuft die kleine Tochter und versucht Regentropfen zu fangen. Das ist nicht einfach, der Zusammenstoß mit einem »seriösen« Passanten ist unvermeidlich. Dieses Ereignis geschah letzte Woche in der Lohrer Fußgängerzone.
»Können Sie denn nicht aufpassen?«, richtete sich der weißhaarige Mann an die junge Frau und putzte sich angeekelt seine Hose an der Stelle ab, an der er mit dem Kind in Berührung gekommen war. »Da bist du ja nicht einmal im eigenen Land sicher!«, meinte er. Die Mutter entschwand mit ihren Kindern eingeschüchtert in die nächste Gasse.
Bis auf eine Gruppe Jugendlicher, die sich überdieses Ereignis noch belustigte, hatten die meisten Passanten den Vorfall gar nicht erst wahrgenommen. So etwas oder etwas Ähnliches passiere beinahe täglich, weiß der »Verein für Fremdenfreundlichkeit gegen Rassismus« zu berichten. Oft werde gar nicht einmal aus böser Absicht oder Fremdenfeindlichkeit vorbeigeschaut, sondern aus bloßer Gleichgültigkeit. In unserer Konsumgesellschaft seien viele Menschen nur auf sich fixiert; daher komme das christliche Gebot »Liebe deinen Nächsten wie dich selbst« häufig zu kurz. Über Podiumsdiskussionen und Informationsstände versucht der Verein seit geraumer Zeit die Bevölkerung aufzuklären und Hemmungen gegenüber Fremden abzubauen. Er versucht zudem die finanzielle Armut jener Menschen aus den Krisengebieten der Welt zu lindern: Beispielsweise bezahlt der Verein den Nachhilfeunterricht für Schulkinder, übernimmt die Kosten für Ausflüge oder finanziert Fahrten zum Arzt und Operationen. Derzeit sammelt der Verein für hilfsbedürftige Menschen Lebensmittel, Spielzeug, Kleidung, Fahrräder, Fernseher oder gebrauchte Computer.
Spenden können auf das Konto 466 391 der Sparkasse Mainfranken-Würzburg überwiesen werden. Die Spenden können beim Finanzamt abgesetzt werden.
Auch Sachspenden sind der Vereinsarbeit förderlich. Weitere Informationen gibt es unter 0 93 52 / 8 94 87.
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