Leserbriefe
M. Belal El-Mogaddedi: Kritische Fragen an die "Muslimische Akademie" schrieb:
die neu gegründete sog. "Muslimische Akademie" überrrascht durch die Anwesenheit von sieben Nicht-Muslimen in ihrem Initiativkreis. Die Frage sei erlaubt, warum sich diese Akademie nicht "Christlich-Muslimische Akademie" nennt, es sei denn es existiert in Deutschland eine "Christliche, evangelische oder katholische Akademie", die in den Reihen ihrer Führung sieben Muslime aufweist.
Hier sieht es nach einer Mogelpackung aus und es stimmt mich nachdenklich, wenn die von mir sehr geschätzten muslimischen Vertreter sich auf ein Projekt einlassen, an dem eine Person wie Ralph Ghadban in leitender Funktion tätig ist, der meines Erachtens sehr eigenartige Ansichten über den Islam vertritt (siehe u.a. http://www.tbb-berlin.de/de/archiv/Ghadban.pdf)
oder Johannes Kandel, der muslimischen Verbänden eine "destruktive Identitätspolitik" und Deutungsmacht in islamischen Fragen unterstellt(siehe
http://www.berlin.de/seninn/verfassungsschutz/aktuelles/veranst01.html)
und der den Mangel an Dialog zwischen Muslimen und Nicht-Muslimen in der Abwesenheit einer intellektuellen, muslimischen Elite in Europa begründet sieht(siehe http://www.epil.ch/nanar's_report.html).
Die Zukunft wird zeigen, ob diese Initiative den Interessen der in Deutschland lebenden Muslimen zuträglich ist, oder ob hier der Versuch gestartet wird, den Muslimen ihr Recht auf freie Auswahl ihrer Interessenvertreter und ihr Recht auf Freiheit der Eigeninterpretation ihrer Religion durch qualifizierte Muslime genommen werden soll.
M. Belal El-Mogaddedi
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