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Dienstag, 17.03.2009
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Ägyptens Islamkonferenz: Erneuerung islamischen Denkens ist der erste Schritt zur Verbesserung der eigenen Lage

Zentralrat der Muslime war zum 4. Mal Konferenzteilnehmer – Staatspräsident übernahm traditionell die Schirmherrschaft und Großscheich der Al-Azhar Sayyid Tantawi Ehrenvorsitzender - OIC-Generalsekretär Ihsanoglu: Islamfeindlichkeit als neuer Rassismus ernst nehmen

Kairo - Unter der Schirmherrschaft von Ägyptens Präsident Husni Mubarak und dem Ehren-Vorsitz Großscheich der Al-Azhar, Prof. Dr. Muhammad Sayyid Tantawi, organisierte Prof. Dr. Mahmud Hamdi Zaqzug, Minister der "Al-'Awqāf" und Leiter des Obersten Rates für Islamische Angelegenheiten, die 21. Islam-Jahreskonferenz in Ägypten.


Konferenz in Kairo des Obersten Rates für Islamische Angelegenheiten

Über 400 Gelehrte, Wissenschaftler und Vertreter von Nichtregierungsorganisationen aus über 80 Ländern nahmen an der jährlich ausgerichteten Islamkonferenz in Kairo teil, darunter auch der Zentralrat der Muslimen in Deutschland, dessen Generalsekretär Aiman A. Mazyek seit bereits vier Jahren Konferenzteilnehmer ist.



Aiman A. Mazyek, Generalsekretär des Zentralrates der Muslime in Deutschland (ZMD, auf der Konferenz Oberster Rat für Islamische Angelegenheiten in Kairo


Über 25 Minister für islamische Angelegenheiten waren mit Redebeiträgen beteiligt, darunter u.a. der saudische, türkische und jordanische. Aus Europa und Amerika kamen rund 30 Vertreter islamischer Organisationen.

Premierminister Ahmad Natif verlas die Eröffnungsrede des Staatspräsidenten der 21. Konferenz, die sich mit dem Thema „Erneuerung des islamischen Denkens“ beschäftigte.
Darin mahnte er, dass die Bemühungen zur Erneuerung des islamischen Denkens nicht nachlassen darf, denn dieses „Denken ist der erste Schritt zur Verbesserung der Gegebenheiten und trägt entscheidend zu einer positiven Veränderung der jeweiligen Umgebung bei“.

Ähnlich äußerte sich Ägyptens Mufti Sayyid Tantawi: „Die Erneurung des islamischen Denkens ist selbstverständlich und höchstwillkommen“. Dabei legt der Großscheich erheblichen Wert darauf, dass dies „im Dienst der Menschheit geschieht“.

Verschiede Grußreden folgten, u.a. auch traditionell vom obersten christlichen Vertreter Ägyptens, dem Papst Shenouda III., und obersten Geistlichen der ägyptischen koptischen Kirche.

Ehrengast war diesmal der Generalsekretär der Organisation der Islamischen Konferenz (OIC), Ekmeleddin Ihsanoglu. Prof. Ihsanoglu, der türkischer Abstammung ist, ging in seine Rede explizit auf die Muslime im Westen ein.

Wiederholt warnte er Europa vor dem neuen Rassismus: die Islamfeindlichkeit. Dieses gefährliche Phänomen darf nicht unterschätzt werden. Der OIC-Generalsekretär und die islamischen Länder beobachten „mit Sorge die verstärkten persönlichen Übergriffe auf Muslime und deren Einrichtungen wie Moscheen oder Schulen“. Ihsanoglu beklagte die Diskriminierungen kopftuchtragender Muslimas und die zunehmende Islamfeindlichkeit in der Öffentlichkeit und in den Medien. Er appellierte an die Adresse der Muslime, bei ihren Bemühungen um Versöhnung und Dialog nicht nachzulassen.

Dank verschiedener Banquets und kleineren Parallelpanels des Ministers der "Al-Awquaf" Mahmud Hamdi Zaqzouk gab es genügend Zeit für die Teilnehmer, in Einzelgesprächen sich auszutauschen und die Themen des Plenums zu vertiefen.
Traditionell schloss die Konferenz mit einer Einladung des Staatspräsidenten zu offiziellen staatlichen Feierlichkeiten des Prophetentages ab.


Prof. Dr. Mahmud Hamdi Zaqzouk , Minister der "Al-'Awqāf"; Cheich/ Saleh Ben Abdel-Aziz Aal-el-Scheich, Saudi-Arabiens Minister für Islamische Angelegenheiten und Großscheich der Al-Azhar Prof. Dr. Muhammad Sayyid Tantawi(von links nach rechts)


Großscheich der Al-Azhar empfängt eine Delegation des Vatikans auf der Konferenz in Kairo





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