Newsinternational |
Mittwoch, 16.09.2009 | Drucken |
Warum gibt es überhaupt Terroristen?
Die westliche Welt ist hier auch gefragt - Vorwort von dem Roman „Terror“ von Kurt Nickel
Alle Terroristen sind Moslems, aber längst nicht alle Moslems sind Terroristen. Dies schrieb mal ein bekannter Journalist, dessen Namen ich nicht mehr weiß.
Aber stimmt das wirklich? Waren es nicht seinerzeit wir Deutschen, die beinahe die ganze Welt angesteckt hatten und dabei hunderte Millionen von Menschen ihr Leben verloren. Beseelt vom fanatischen und rassistischen Irrsinn wurden ganze Völker, insbesondere das jüdische Volk beinahe ausgerottet.
Nein, es sind nicht nur einige Moslems, die sich dem Terror verschrieben haben! Nur, momentan sind es vermehrt moslemische Völker, die sich gegen etwas auflehnen. Man sollte sich die Frage stellen: Warum gibt es überhaupt Terroristen? Kein Mensch wird als Terrorist geboren, das steht zweifelsfrei fest. Aber warum entwickelte sich der heutige Terrorismus denn?
Wie viele Kriege und so genannte „Befreiungen“ haben sie in den letzten Jahren vollzogen und wie oft sind sie dann jämmerlich gescheitert. Die Menschen scheinen jedoch nichts daraus gelernt zu haben.
Das traurige daran ist, dass es die Politik aus materiellem Eigeninteresse in den vergangenen Jahrzehnten nicht hinbekommen hat, den Völkern des nahen Ostens Lebensraum zu geben. Platz wäre für alle da, sowohl für Palästinenser als auch für Israelis.
Ich selbst verachte den Terrorismus aufs abscheulichste. Da werden nichts ahnende Menschen, Frauen und Kinder, die niemanden etwas zuleide getan haben, hinterhältig durch Bomben in Fetzen gerissen. Sogar auf Hochzeitsfeiern oder Beerdigungen werden diese feigen Massaker durchgeführt. Andersherum werden auf der anderen Seite von der Luftwaffe dann Angriffe auf Zivilisten vollzogen, deren Ergebnisse im Grunde nicht anders sind, als die Vorherigen. Nur die Durchführung hierbei sieht dann etwas militärischer aus, wohlwissend, dass der Gegner diese Mittel überhaupt nicht hat! Jegliche Vorstellung von Werten wie Moral und Achtung sind im Laufe der Zeit zusehends verkommen!
Niemals kann ich mir vorstellen, dass Allah oder Gott Derartiges gutheißen würde und die Täter in ihrem nächsten Leben dafür belohnen wird, was in gewissen Kreisen gepredigt wird.
Und des Weiteren kann ich mir auch nicht vorstellen, dass dieser Terrorismus sich durch Waffengewalt „ausrotten“ lässt.
Die für mich einzige Möglichkeit ist der Dialog. Redet miteinander, auch wenn es mit dem schlimmsten Feind ist!! Und achtet dabei gegenseitig. Respektiert die Kultur und die Bräuche des anderen, auch, wenn sie für manchen suspekt wirken. Lasst einfach die Völker so leben, wie sie es wollen und betreibt Handel mit ihnen. Niemand darf von sich selbst behaupten, dass die eigene Anschauung die einzig richtige ist. Wenn das akzeptiert wird, dann ist so ein Dialog auch mit dem ärgsten Feind möglich.
Extremismus und Fanatismus haben dann sicherlich dazu geführt, dass manche Menschen ihre Denkweise in Richtung Terror kanalisiert haben. Und ich bin davon überzeugt, dass sich die fanatischen Denkweisen einiger korrigieren ließen, wenn die Rahmenbedingungen sich für sie änderten. Wenn sie wieder geehrt und geachtet werden, wenn sie ihren Stolz ausleben dürften, wenn sie Nahrung, Arbeit und Wohnraum hätten, dann bräuchten sie den Terror nicht mehr ausüben.
Die westliche Welt ist hier gefragt. Aber wollen sie das denn überhaupt...?
Autor: Der Pfalzdorfer Publizist erzählt mit seinem Roman „Terror” eine spannende Geschichte, die mit einem Flugzeugabsturz beginnt
|
|
Hintergrund/Debatte
Extreme bis extremistische Einstellungen in Deutschland auf dem Vormarsch mit Spiegelung in der Politik und Medien ...mehr
Langes KNA-Interview: Der neue Vorsitzende des Zentralrats der Muslime über sein Amt ...mehr
Bochum ehrt Ahmed Aweimer zum 70. Geburtstag ...mehr
Aiman Mazyek kommentiert das Verbot der Imam Ali Moschee: "Blaue Moschee - Islamisches Zentrum in Hamburg ...mehr
Medienanalyse: Rassismus in Medien, Recht und Beratung ...mehr
Der Koran – 1400 Jahre, aktuell und mitten im Leben
Marwa El-Sherbini: 1977 bis 2009
|