Newsinternational Donnerstag, 01.08.2024 |  Drucken

Israel mit Gaza-Kriegverberchen: Angriffe auf die unschuldige Zivilisten, Menschrechte und Presse

Al Dschasira wirft Israel eine "systematische Angriffskampagne auf Mitarbeiter des Senders und ihrer Familien seit Oktober 2023"

Gaza/Berlin (KNA) Der arabische Nachrichtensender Al Dschasira hat dem israelischen Militär vorgeworfen, gezielt zwei seiner Mitarbeiter in Gaza hingerichtet zu haben. Nach Angaben des Senders wurden der Reporter Ismail Al-Ghoul und sein Kameramann Rami Al-Rifi am Mittwoch bei einem Luftangriff auf ihren Wagen im Flüchtlingscamp Al Shati tödlich getroffen.





Laut Al Dschasira haben die beiden 27-Jährigen den ganzen Tag über immer wieder live von einem Ort in der Nähe des Privathauses von Hamas-Politikchef Ismail Haniyeh in Gaza berichtet. Haniyeh war am Dienstag in der irakischen Hauptstadt Teheran bei einem Raketenangriff auf seine dortige Residenz getötet worden. Al Dschasira wirft Israel eine "systematische Angriffskampagne auf Mitarbeiter des Senders und ihrer Familien seit Oktober 2023" vor.


"Gezielte Angriffe auf Zivilisten stellen ein Kriegsverbrechen da"

Nach unabhängigen Stellen sind dem 7. Oktober 2023 etwa 130 Journalisten durch israelische Angriffe getötet worden. Die Hilfsorganisation Committee to Protect Journalists (CPJ) zählt seit Beginn der Kämpfe mindestens 113 getötete Journalisten und Mitarbeiter von Medienunternehmen. Wie CPJ am Donnerstag miteilte, seien dies vorläufige Zahlen. Von den Getöteten stammten 108 aus Palästina, drei aus dem Libanon und zwei aus Israel. Zwei weitere Journalisten würden derzeit vermisst, 52 Medienvertreter sollen festgenommen oder festgesetzt worden sein, so CPJ. Dazu kämen zahlreiche Angriffe auf Familienangehörige von Journalisten.Die Organisation wies nochmals darauf hin, dass Medienvertreter bei ihrer Arbeit Zivilistenstatus hätten. "Gezielte Angriffe auf Zivilisten stellen ein Kriegsverbrechen da", so CPJ. Aufgrund der katastrophalen Lage vor Ort und der Abwesenheit internationaler Beobachter werde es zudem immer schwieriger, die Lage zu beurteilen. Nach eigenen Angaben untersucht CPJ derzeit knapp 350 weitere Fälle von möglicherweise getöteten, inhaftierten oder verwundeten Medienvertretern in der Region.



Ähnliche Artikel

» 11.05.2021 ZMD zu den jüngsten Eskalationen im Nahen Osten
» Wenn Worte töten
» Amnesty für Ende von Israels Besatzung - "System der Apartheid"
» Obama gibt im Nahen Osten auf
» Für welche Werte kämpfen wir eigentlich noch? Offener Brief an die Oppositionsparteien im Bundestag: Bündnis 90/Die Grünen, Die Linke und SPD – Stellungnahme zum Mohammed-Film und zum Schutz der Meinungsfreiheit - Von Ute Wachsen

Wollen Sie einen
Kommentar oder Artikel dazu schreiben?
Unterstützen
Sie islam.de
Diesen Artikel bookmarken:

Twitter Facebook MySpace deli.cio.us Digg Folkd Google Bookmarks
Linkarena Mister Wong Newsvine reddit StumbleUpon Windows Live Yahoo! Bookmarks Yigg
Diesen Artikel weiterempfehlen:

Anzeige

Hintergrund/Debatte

Extreme bis extremistische Einstellungen in Deutschland auf dem Vormarsch mit Spiegelung in der Politik und Medien
...mehr

Langes KNA-Interview: Der neue Vorsitzende des Zentralrats der Muslime über sein Amt
...mehr

Bochum ehrt Ahmed Aweimer zum 70. Geburtstag
...mehr

Aiman Mazyek kommentiert das Verbot der Imam Ali Moschee: "Blaue Moschee - Islamisches Zentrum in Hamburg
...mehr

Medienanalyse: Rassismus in Medien, Recht und Beratung
...mehr

Alle Debattenbeiträge...

Die Pilgerfahrt

Die Pilgerfahrt (Hadj) -  exklusive Zusammenstellung Dr. Nadeem Elyas

88 Seiten mit Bildern, Hadithen, Quran Zitaten und Erläuterungen

Termine

Islamische Feiertage
Islamische Feiertage 2019 - 2027

Tv-Tipps
aktuelle Tipps zum TV-Programm

Gebetszeiten
Die Gebetszeiten zu Ihrer Stadt im Jahresplan

Der Koran – 1400 Jahre, aktuell und mitten im Leben

Marwa El-Sherbini: 1977 bis 2009