Newsnational Freitag, 23.12.2022 |  Drucken


Feierliche Zeremonie zum Start des Botschafterprogramms in der Nozyk-Synagoge in Warschau
Feierliche Zeremonie zum Start des Botschafterprogramms in der Nozyk-Synagoge in Warschau

Förderung des muslimisch-jüdischen Dialogs

Der Muslimisch-Jüdische Führungsrat (MJLC) zelebrierte den Start seines Botschafterprogramms, das den Aufbau eines interreligiösen Netzwerkes in Europa fördert. ZMD-Generalsekretär Abdassamad El-Yazidi ist einer der Mentoren des Programms

Der im Jahr 2016 gegründete „Muslimisch-Jüdische Führungs-Rat“ (MJLC) wurde mit Unterstützung des König-Abdullah-Zentrums für interreligiösen und interkulturellen Dialog (KAICIID) ins Leben gerufen, um Vorurteilen, Desinformation und Gewalt gegen Menschen jüdischen und muslimischen Glaubens entgegenzuwirken. Das KAICIID-Programm für Europa zielt darauf ab, den interreligiösen Dialog und die interreligiöse Zusammenarbeit zu fördern, indem es religiöse Führer_innen, Lehrkräfte, Dialogfachleute, politische Entscheidungsträger_innen sowie andere Interessengruppen zusammenbringt, um den sozialen Zusammenhalt in Europa zu stärken.

Das MJLC feierte am 15. Dezember den Start seines Botschafterprogramms, das darauf abzielt, ein Netzwerk junger muslimischer und jüdischer Führungspersönlichkeiten aufzubauen, die sich gemeinsam für die Rechte und Interessen ihrer Gemeinschaften in Europa einsetzen.

Das neu etablierte 6-monatige Programm, das mit einer interreligiösen Schulung vom 13. bis 15. Dezember in Warschau (Polen) begann, vermittelt den Teilnehmer_innen die notwendigen dialogischen Fähigkeiten, um die zunehmende Flut von Hass und Extremismus in Europa zu bekämpfen. Gleichzeitig stellt es auch Ressourcen für die Umsetzung gemeinsamer Initiativen zur Förderung der interreligiösen Beziehungen bereit.

Auf Einladung des MJLC nahm Abdassamad El-Yazidi, Generalsekretär des ZMD, am 15. Dezember als Mentor des Botschafterprogramms teil. El-Yazidi betonte in diesem Rahmen die Wichtigkeit des interreligiösen Dialogs, um religionsübergreifende Allianzen zu stärken und gemeinsame Ziele und Interessen zu finden und weiter zu vertiefen.


Die Mentoren und Botschafter_innen bei einem gemeinsamen Besuch in einer Moschee in Warschau

Die Mentoren und Botschafter_innen bei einem gemeinsamen Besuch in einer Moschee in Warschau
Einheit in Vielfalt

Das sechs Monate dauernde und mit einem dreitägigen Training beginnende Programm wurde zugunsten junger Muslime und Juden aus Spanien, Deutschland, Großbritannien und Polen ins Leben gerufen, welche als insgesamt 8 Botschafter_innen von internationalen Expert_innen im Bereich Dialog und Kommunikation betreut und geschult werden. Beteiligt sind zudem muslimische und jüdische religiöser Führer aus Europa.

In erster Linie findet Interreligiöser Dialog zwischen Menschen statt und nicht zwischen den Religionen. Das Training des MJLC machte dies zu einer gelebten Praxis, indem es einen geschützten Raum schuf, der echte und authentische Begegnungen möglich machte, in denen alle Teilnehmenden im gegenseitigen Gespräch voneinander und miteinander lernen konnten. Eine MJLC-Botschafterin sagte hierzu: „Ich habe in diesen Tagen erlebt, dass es in erster Linie wichtig ist, selbst wichtige Werte für ein gutes Miteinander zu verinnerlichen, um diese dann als Botschafterin an die Gemeinschaft heranzutragen. Im (muslimisch-jüdischen) Dialog erkennt man sich selbst im Anderen und er trägt dazu bei, seine eigene Identität und Glaubenssätze zu formen und zu festigen. Gleichzeitig lebt er vom gegenseitigen Zuhören sowie gutem Willen und aufrichtigem Interesse am Anderen. Der Dank gilt allen Beteiligten und Teilnehmenden, die dies möglich machen und mit gutem Beispiel vorangehen.“

Der MJLC vereint in sich ebenso den intergenerationellen Austausch, der auf beiden Seiten von gegenseitiger Anerkennung geprägt ist und bei dem die Botschafter*innen mit weiser Leitung durch die Mentor*innen während des Programms und auch darüber hinaus für ein Kennenlernen und Wertschätzen verschiedener (religiöser) Identitäten einstehen werden.




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